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Von Gott „bedingungslos“ geliebt, gerettet und angenommen?

 

Werden wir Menschen von Gott „bedingungslos“ geliebt und erlöst?

Nimmt der himmlische Vater uns „bedingungslos“ als seine Kinder an?

Das „andere Evangelium“ der postmodernen Populär-Theologie im Vergleich mit den Aussagen der biblischen Gesamtlehre und dem wahren, schriftgemäßen Weg der Heilsübermittlung.

 

© 2019  Joachim Hübel – für den Exegesa-Bibel-Lehrdienst

 

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Inhaltsverzeichnis:

Von Gott „bedingungslos“ geliebt, gerettet und angenommen?   S. 3

Die Bedingungen für die Erlösung und Annahme als Kinder Gottes   S. 10

Ist die „Buße“ (Umkehr/Bekehrung) ein Prozess oder ein Akt?   S. 13

Umkehr/Bekehrung bedeutet …   S. 16

Die Kosten berechnen – die Bedingungen erfüllen!   S. 19

Bekehrung und Taufe gehören zusammen   S. 23

Bekehrungs-Lebensübergabe-Gebet   S. 24

Etymologische Bedeutung der ntl. Begriffe Buße, Umkehr u. Bekehrung   S. 28

Fünf Schritte zu einem neuen Leben (Wie bekehrt man/frau sich?)   S. 30

Persönlichkeits-Profil des Autors Joachim Hübel   S. 32

 

Urheberrecht / Copyright / Verbreitung   S. 36

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Von Gott „bedingungslos“ geliebt, gerettet und angenommen?

Im natürlichen Leben müssen bestimmte Bedingungen und Voraussetzungen erfüllt sein, damit  etwas geschehen kann oder damit man/frau etwas erhält oder erreicht. Wer einen Führerschein haben möchte, der zur Führung eines Pkws im öffentlichen Straßenverkehr berechtigt, der muss die erforderlichen Bedingungen erfüllen: Er muss theoretischen und praktischen Fahrunterricht nehmen und in beiden Bereichen eine Prüfung ablegen. Erst wenn er diese bestanden hat, wird ihm eine amtliche Fahrerlaubnis ausgestellt. Oder wenn Eheleute ein Kind haben möchten, dann reicht es nicht aus, dass die beiden „Händchen halten“ oder sich küssen. Nur wenn entsprechende Voraussetzungen erfüllt werden, führt das zur Zeugung eines Kindes. Die Beispiele, die deutlich machen, dass gewünschte Ergebnisse nur dadurch erzielt werden, dass man/frau die erforderlichen Voraussetzungen und Bedingungen erfüllt, könnten endlos fortgesetzt werden. Manchmal ist die Voraussetzung eine Bezahlung und Gegenleistung, die erbracht werden muss, damit man etwas erhält, z.B. beim Erwerb eines Autos. Oftmals jedoch sind die erforderlichen Bedingungen aber keine „Bezahlung“, sondern einfach die notwendigen Konditionen, die erfüllt sein müssen, damit ein gewünschtes Resultat eintreten kann. Wenn ich z.B. möchte, dass die Samenkörner einer Tomate, die ich in der Hand halte, zu genießbaren Früchten werden, dann muss ich diese im Garten einsähen, begießen und pflegen.

Gelten im „Reich Gottes“ – in der geistlichen Wirklichkeit und göttlichen Dimension des Seins – andere Gesetze und Bedingungen als in der natürlichen Welt? Ist unsere Errettung und unsere Annahme vom himmlischen Vater als geliebte Kinder ein „unbedingtes“ Wunder, dass „voraussetzungslos“ und völlig ohne unser Zutun („ohne Werke und Verdienste“) eintritt? Bedeutet „Gnade“ die „voraussetzungslose“ Übermittlung der Erlösung in Christus und die „bedingungslose“ Annahme von Gott? - In diesem Sinne jedenfalls interpretiert z.B. der Autor W. P. Young – der Verfasser des Bestsellers „Die Hütte“ - die biblischen Texte über die Erlösung Gottes. Er beruft sich dabei auf eine handvoll Schriftstellen (z.B. 2.Kor 5,18.19;  Röm 5,10;  Eph 2,6-9;  Kol 1,12-14.18-22), die den Anschein erwecken, dass die Erlösung/Errettung des Menschen ein souveränes Werk Gottes sei, bei dem es für den Menschen nichts mehr zu tun gebe. „Bekehrung“ und „Umkehr“ beschränkt sich bei dieser Sichtweise darauf, dass man/ frau sich Jesus bzw. Gott zuwendet und dessen „bedingungslose“ Liebe, Annahme und Versöhnung einfach (an)erkennt und vertrauensvoll (im Glauben) als „bedingungsloses“ Gnadengeschenk annimmt. Die Überzeichnung einer derartigen „Bedingungslosigkeit“ bekommt sogar allversöhnerische Tendenzen, wenn davon ausgegangen wird, dass die Erlösung und die Versöhnung selbst für jene gültig und wirksam sei, die das Gnadengeschenk der bedingungs-losen Liebe Gottes gar nicht bewusst in Empfang nehmen. Wenn man hört, wie in kirchlichen und evangelikalen Kreisen die „bedingungslose Liebe und Annahme Gottes“ schwärmerisch angepriesen wird, dann gelangt man zur Überzeugung: die Botschaft von W. P. Young ist angekommen.

Doch leider bleibt bei dieser tendenziös-populärtheologischen Sichtweise der Zusammenhang der biblisch-neutestamentlichen Gesamtlehre unberücksichtigt, und man lässt eine große Fülle von klaren Schriftaussagen über die „Bedingungen und Kosten der Nachfolge“ (siehe beispielsweise Lk 14,25-35) außen vor. Das hat verhängnisvolle Konsequenzen! Denn wer die Bedingungen und Voraussetzungen (Konditionen) nicht erfüllt, der erlangt weder die Erlösung noch die geistliche Wiedergeburt, und der erhält auch nicht das himmlische Bürgerrecht und das ewige Leben im Reich Gottes. Die Betreffenden gehen ebenso leer aus wie die volkskirchlichen Christen, die ihr Vertrauen auf die Wirksamkeit der institutionellen, kirchlich-sakramentalistischen Rituale setzten. Jesus warnte vor jenem Irrtum, bei dem man/frau das Heil auf andere Weise zu erlangen sucht als auf dem biblisch bezeugten Weg der Heilsübermittlung:

Es sprach aber jemand zu ihm: »Herr, sind es wenige, die gerettet werden?»

Jesus Christus aber sprach zu ihnen: »Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen;  denn viele, sage ich euch, werden [in das Reich Gottes] hineinzugehen suchen und werden es nicht können!«“ (Lukas-Evangelium 13,23.24)

„Geht [in das Reich Gottes] hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm [ins Verderben] hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum [wahren, ewigen] Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.“ (Matthäus-Evangelium 7,13.14)

Den verantwortlichen geistlichen Leitern seiner Zeit warf er vor: „Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Denn ihr verschließt das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr auch nicht hineingehen. - Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ (Mt 23,13;  Lk 11,52;  Mt 15,14)

Jesus erklärte: „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.“ (Mt 22,14) Das bedeutet: Gott ruft und beruft zwar viele Menschen zur Erlösung und zum ewigen Leben, doch das Ziel erreichen nur jene, die bereit sind, „den Preis zu zahlen“ und die erforderlichen Bedingungen für die Errettung und für die Jesus-Nachfolge und -Jüngerschaft zu erfüllen. Daher sollten wir hier   und heute (wo noch Korrektur möglich ist) ernsthaft der Frage nachgehen, worin denn diese Bedingungen und Kosten nun eigentlich bestehen.

Jesus hat das Erlangen der Erlösung und des ewigen Lebens – das Erreichen des himmlischen Ziels der Seligkeit – in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt besteht in dem Durchschreiten der engen Pforte; der zweite Abschnitt besteht in der konsequenten Beschreitung des schmalen Weges. Beim ersten Abschnitt geht es um den Glauben und um die Bekehrung/ Umkehr (griech.: μετανοια metanoia - έπιστρέφω epistręphō); im zweiten Abschnitt geht es um die Jüngerschaft (= fortgesetzte Nachfolge und Gemeinschaft mit Jesus/Gott), um die Bewahrung und Verwirklichung des Glaubens und um die Heiligung (= ein erlöstes, heiliges Leben zu führen, die Sünde zu überwinden, die Gebote Gottes zu erfüllen und in das Bild Christi verwandelt zu werden).

Der erste Abschnitt – die „enge Pforte“ – können wir nur im Glauben an Jesus und an das schriftgemäße(!) Evangelium und durch eine persönliche Bekehrung/Umkehr durchschreiten: „…Jesus kam nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,14.15)

Die ersten Christen der „frühen Kirche“ kannten noch den biblischen Weg der Heilsübermittlung. Die Apostel predigten im Auftrag Gottes und inspiriert vom Heiligen Geist:  

„Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. - Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? - Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße [d.h. vollzieht eine Umkehr/ Bekehrung], und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. … Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen“ (Apg 2,36-38.41).

Die Wassertaufe wurde damals nicht als „heilswirksames Sakrament“ zur (vermeintlichen) Über-mittlung der Erlösung praktiziert, sondern als Bestätigung und sichtbares Zeichen (= Schwellen-Ritual) dafür, das jemand an Jesus Christus gläubig geworden war und eine persönliche Bekehrung/Umkehr vollzogen hatte: „Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus. … Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sie sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen.“ (Apg 8,5.12 - siehe Mk 16,16;  Apg 8,35-38 [mit Vers 37!];  18,8;  Kol 2,11.12;  Eph 4,5)

 

Doch bereits ab dem 2. Jh. n. Chr. wurde der schriftgemäße Weg der Heilsübermittlung durch den Sakramentalismus verdrängt und ab dem 4. Jh. wurde die generelle, pflichtmäßige Säuglingstaufe eingeführt. Die institutionalisierte römisch-katholische Kirche ersetzt die Notwendigkeit des persönlichen Glaubens und der biblischen Bekehrung/Umkehr durch die Sakramente (= magisch wirksame Rituale) und durch eine rigide Leistungs- und Werk-Gerechtigkeit

In der protestantischen Reformation des 16. Jhds. fand dann eine Rückbesinnung auf die Gerech-tigkeit durch Gnade und Glauben statt. Doch bereits Martin Luther kehrte zur sakramentalistischen Heilsübermittlung zurück (siehe dazu die Grundsätze in der Confessio Augustana und im evangelisch-lutherischen Kleinen u. Großen Katechismus). Für Luther stellte der subjektive persönliche Glaube an Christus und an das Evangelium eine unzureichende Heilsgrundlage dar.* (Fußnote auf der nächsten Seite) Und so ersetzte er diese durch den Glauben an den Glauben, an die Gnade und an die Wirksamkeit der kirchlichen Sakramente. Dadurch glaubt man zwar an die Wirksamkeit des von Gott verordneten Medikaments (= Erlösungswerk Jesus Christi), aber man weigert sich, diese Medizin in schriftgemäßer Weise einzunehmen. Luther erklärte das Tauf-Sakrament (das in der Regel als Säuglingstaufe praktiziert wird) zum „Sakrament der [geistlichen] Wiedergeburt“. Dadurch wurde für Millionen von Menschen erneut der Weg zum schriftgemäßen Heilsempfang verstellt. Abermals wurde „der Schlüssel der Erkenntnis“ weggetan und der Eingang in das Reich Gottes durch unbiblische Menschenlehre (Theologie) versperrt! (siehe Mt 15,3.7-9;  23,13;  Lk 11,52;  Mt 15,14;  Tit 1,14) Die viel gepriesenen „Solis“ der Reformation entpuppen sich bei näherer Betrachtung als verhängnisvoller Etiketten-Schwindel.

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* Manche evangelische Theologen betrachten die Berufung auf eine persönliche Bekehrung und den persönlichen Glauben sogar als „eigenes Werk“, das der Gnade widerspreche. Doch im Neuen Testament wird Glaube nicht als eigenes Werk angesehen, sondern als Gegensatz davon – siehe Röm 3,28; 4,2-7;  9,32;  11,6;  Eph 2,8.9;  Gal 2,16.  

 

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Diverse Erweckungsbewegungen (Täuferbewegung, Mennoniten, Methodisten, Pietismus, Evangelikalismus, Pfingstbewegung, Charismatiker und diverse Freikirchen) haben dann versucht die fehlgeschlagene Reformation „nachzubessern“ und wiederholt auf die biblischen Heilsgrundlagen und den schriftgemäßen Weg der Heilsübermittlung verwiesen. Durch das Eindringen einer bibel-kritischen Haltung und einer tendenziösen Populär-Theologie in die evangelikalen, freikirchlichen Gemeinden besteht heute jedoch die große Gefahr einer Verwässerung und Verfälschung der biblischen Wahrheit bei den schriftgemäßen Bedingungen der Heilsübertrageung durch persönlichen Glaube und Bekehrung/ Umkehr.

 

[…]

Das Dilemma unseres Kulturkreises: Viele Menschen werden von den sakramentalistisch geprägten Volkskirchen zwar „christlich sozialisiert“, doch sie bleiben unerrettet. Weil sie nicht zur persönlichen Bekehrung und zum schriftgemäßen Glauben geführt werden erfahren sie nicht die wirksame Erlösung in Christus und die geistlichen Wiedergeburt.

[…]

Der biblische Aufruf zur Bekehrung/Umkehr wird heute mehr und mehr darauf beschränkt,   dass man/ frau als Sünder zu Jesus/Gott kommt und die Gnade der Liebe, Vergebung und Annahme einfach vertrauensvoll und ganz „bedingungslos“ annimmt. - Wir wissen, dass der Begriff Bekehrung Umkehr (griech. metanoia / epistrepho) von der Gesamtlehre des Neuen Testaments interpretiert werden muss. Heute wird unter dem Etikett Bekehrung/Umkehr vieles angeboten, was nicht annähernd an die neutestamentlichen Ansprüche Gottes heranreicht. Die biblisch begründete Kritik an der populärtheologischen Verkündigung besteht darin, dass dort oftmals eine „Instand- Bekehrung“ angeboten wird, die nicht wirklich zur geistlichen Wiedergeburt und zur wirksamen Erlösung führt – sie ist zwar „schnell löslich“, aber wenig erlöslich! Dabei wird ein entsprechend weichgespültes „Schmalspur-Evangelium“ verkündigt, das die Hörer zwar dazu animiert, irgendwie „auf Jesus zu vertrauen“, das aber nicht zur schriftgemäßen grundlegenden Umkehr und Bekehrungs-Lebenswende (im Sinne der neutestamentlichen Lehre!) aufruft. Vielerorts wird eine verhängnisvolle „billige Gnade“ und eine Super-Gnade (Hyper-Grace) gepredigt. Doch die Gnade Gottes hebt nicht die Bedingungen und Kosten auf, die Gott an seine Erlösungs-Verheißung geknüpft hat. Beim biblischen Weg des Heilsempfangs geht es nicht darum, „sich das Heil durch gute Werke und eigene Verdienste zu verdienen“. Sondern es geht um die Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen, die zum wirksamen Empfang des Heils und zur Erfahrung der geistlichen Wiedergeburt führen.

Durch seine Barmherzigkeit und Gnade räumt Gott uns die Chance ein, eine Umkehr/ Bekehrung vollziehen zu können.

Die Gnade Gottes überführt uns von der Notwendigkeit, eine Umkehr/Bekehrung zu vollziehen.

Die Gnade Gottes befähigt uns dazu, eine Umkehr/Bekehrung zu vollziehen.

Doch die Gnade Gottes bekehrt uns nicht; die Umkehr/Bekehrung müssen wir selbst vollziehen!

Die Gnade Gottes ist nicht „unwiderstehlich“, wie Calvinisten behaupten. Die Gnade Gottes raubt uns nicht die freie Willensentscheidung, ob wir das Versöhnungsangebot Gottes annehmen oder ablehnen wollen. Wenn Gott uns durch seine Gnade zur Umkehr ruft und dadurch befähigt,   eine Bekehrung zu vollziehen, dann können wir entweder gehorsam sein oder uns verweigern: „Viele aber (doch nicht alle!) von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig“ (Apg 4,4) „Und einige wurden überzeugt von dem, was gesagt wurde, andere aber glaubten nicht.“ (Apg 28,24) „Und einige von ihnen ließen sich überzeugen und gesellten sich zu Paulus und Silas“ (Apg 17,4). Wer später einmal in die himmlische Herrlichkeit gelangt, der ist nicht dort, weil Gott ihn souverän erwählt hat (= Prädestination), sondern er hat ewiges Leben, weil er dem Ruf Gottes gefolgt ist, gläubig wurde und sich bekehrt hat.

[…]

Das Erlösungswerk Jesu Christi hat das Potential, alle Menschen der Welt zu erlösen! „Denn die Schrift sagt: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn er ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn anrufen; »denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden«.“ (Röm 10,11-13) Die „bedingungslose“ Liebe Gottes erstreckt sich auf alle Menschen. In einem bekannten christlichen Spruch heißt es: „Es geht kein Mensch über das Angesicht der Erde, den Gott nicht liebt.“ - Doch die bedingungslose Liebe Gottes führt noch nicht zur tatsächlichen, konkreten Errettung des Einzelnen. Dazu ist das Erlösungswerk Christi erforderlich, aber auch die freie Entscheidung jedes Einzelnen, diese Erlösung durch seine Umkehr/Bekehrung und durch seinen persönlichen Glauben an Jesus anzunehmen.

Ein Sünder verfügt zwar nicht generell über einen freien Willen (siehe Joh 8,34;  Röm 7,14-24), aber wenn Gott ihn von Sünde überführt und zur Buße (Umkehr) ruft, dann kann und muss er sich entscheiden. Und von dieser seiner Entscheidung hängt es ab, ob er die Erlösung erfährt oder nicht. Das war schon im Alten Bund mit dem Volk Israel so: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Mt 23,37) Es war also nicht der Wille Gottes allein, der darüber entschied, ob die Israeliten zum HERRN umkehrten, sonder auch das Wollen ihrerseits. „So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Wenn ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht vielmehr daran, dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Ja, warum wollt ihr sterben, Haus Israel? … Wenn ich aber zum Gottlosen sage: »Sterben musst du!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, … so soll er am Leben bleiben, er soll nicht sterben. All seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt; er soll am Leben bleiben.“ (Hes 33,11.14-16) „…da geschah das Wort des HERRN zu mir so: … Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: »Du musst sterben!« … wenn du den Gottlosen [daraufhin] gewarnt hast und er ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben“ (Hes 3,18.19).

Die Heilige Schrift bezeugt uns: Kein einziger Mensch wird allein durch den souveränen Willen Gottes, durch die Gnade Gottes und durch das Erlösungswerk Christi automatisch und bedingungslos gerettet und als geliebtes Kind Gottes angenommen:

„Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen [nicht: so viele Gott souverän vorherbestimmt hat], denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt (= ethni-sche Abstammung), auch nicht aus dem Willen des Fleisches (durch eigene Bemühungen und religiöse Verdienste), auch nicht aus dem Willen des Mannes (durch natürliche Zeugung und Geburt), sondern aus Gott geboren sind.“ (Joh 1,11-13)

„Einer ist für alle gestorben … Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist. … Gott war in Christus, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und [Er] hat in uns das Wort von der Versöhnung gelegt. So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (wörtliche Übersetzung von 2.Kor 5,14.15.19.20)

Sich „versöhnen zu lassen“ geschieht dadurch, dass man/frau zu Gott „umkehrt“ und an das schriftgemäße(!) Evangelium glaubt:

Tut Buße* (d.h. kehrt um/bekehrt euch) und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)

Tut Buße*, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apg 2,38)

So tut nun Buße* und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn ...“ (Apg 3,19)

... ihr sollt euch bekehren von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist.“ (Apg 14,15)

„Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße* tun sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit ...“ (Apg 17,30.31)

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* Der veraltete Begriff „Buße“ sollte aufgegeben und durch die Begriffe Umkehr oder Bekehrung ersetzt werden. Denn die Bedeutung dieses Begriffes ist zu sehr von der kirchlich-sakramentalistischen Theologie entstellt worden. Dort wird „Buße“ mit Pflicht-Beichte, Gewissensbefragung, Beichtstühlen, Sühne- und Bußwerken etc. in Verbindung gebracht. Auch im säkularen Bereich ist dieser Begriff mit fremden Inhalten besetzt – z.B. mit Bestrafung, Sühne, Wiedergutmachung, Bußgeldzahlung etc..

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„Bedingungslos“ bedeutet ja „ganz ohne Bedingung“ und „ohne Voraussetzung“ – es sind also  „keine Voraussetzungen erforderlich“, damit sich etwas Bestimmtes ereignet. Das trifft zwar auf die generelle Liebe Gottes zu – er liebt alle Menschen „bedingungslos“: „So sehr hat Gott die Welt (und damit alle Menschen) geliebt …“ (Joh 3,16). Aber durch die allgemeine, „bedingungslose“ Liebe Gottes sind die Menschen noch nicht erlöst! Damit Gott die Menschen wirksam erlösen kann, ist das Erlösungswerk Jesu Christi erforderlich – das ist also die erste Bedingung, die erfüllt sein muss: das stellvertretende Erlösungsopfer. Diese Bedingung/Voraussetzung hat Gott selbst erfüllt, indem er uns seinen Sohn gesandt und ihn an unserer Statt „zur Sünde gemacht“ hat (2.Kor 5,21): „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.“ (Röm 5,8). - Dadurch sind die Menschen allerdings auch noch nicht erlöst! Sonst wären ja alle Menschen der Welt seit der Kreuzigung Christi automatisch errettet und erlöst. Aber das sind sie keineswegs! – auch wenn W.P. Young (als Vertreter der Allversöhnungslehre) das in seinem Buch „Die Hütte“ in unbiblischer Weise ganz anders darstellt.

 

Selbst im Gleichnis vom verlorenen Sohn - das gerne von den Vertretern der bedingungslosen Liebe Gottes angeführt wird - finden wir „Bedingungen“ für die Aufnahme ins Vaterhaus: der Sohn musste „umkehren“ (d.h. sich bekehren) – er musste sich auf den Heimweg machen – und er konnte dann nicht so tun, als sei nichts geschehen, sondern er musste sein Versagen eingestehen (vgl. 1.Joh 1,8-10). Der Vater lief seinem Sohn weit entgegen, aber er holte ihn nicht aus der Kneipe, aus dem Hurenhaus oder aus dem Schweinestall ab. Außerdem durfte der Sohn den Wein, die Huren und die Schweine nicht mit nach Hause bringen, sondern musste sich von diesen Begleitern seines alten Lebens abwenden und trennen; und er musste sich gründlich reinigen lassen und die letzten Überreste seines alten Lebens ablegen: die stinkende Kleidung. Das alles wird oftmals verschwiegen, wenn man in Predigten die herrlich „bedingungslose“ Liebe und Annahme des himmlischen Vaters herausstellt. Die populärtheologische „Vaterherz-Mystik“ vertritt ein tendenziöses Vaterbild, das als Projektionsfläche für unbiblische Wunschvorstellungen dient.

Die Bedingungen für die Erlösung und Annahme als Kinder Gottes

Damit Menschen die Erlösung tatsächlich erlangen und erfahren, müssen von ihrer Seite aus eine ganze Reihe von „Bedingungen“ und „Voraussetzungen“ erfüllt werden: Sie müssen das schriftgemäße Evangelium zu hören bekommen (kein populärtheologisches „anderes Evangelium“! – Gal 1,6ff;  2.Kor 11,3.4) und dabei wirklich „zuhören“ (Röm 10,14-17), denn sie müssen die Wahrheit über Gott und sein Heilsangebot verstehen und erkennen (1.Tim 2,4;  Tit 1,1;  Joh 17,3), sie müssen sich als schuldige Sünder bekennen (1.Joh 1,8-10), müssen persönlich an Jesus Christus glauben (Apg 16,31;  20,21;  Eph 1,13;  Röm 3,23. 24;  Hebr 6,4) und ihn im Gebet „anrufen“ (Röm 10,13; Apg 2,21) und ihn dabei persönlich als Erlöser und als Herrn (d.h. als Herrscher) annehmen (= eine authentische Lebensübergabe vollziehen) – das nennt man Metanoia = „Buße tun“ und eine Bekehrung/ Umkehr/ Sinnesänderung vollziehen (Mk 1,14.15;  Apg 2,38;  3,19). Nur durch diese genannten „Bedingungen“ erlangen Menschen die Erlösung. - Diese „Bedingungen/Voraussetzungen“ habe ich mir nicht ausgedacht, sondern sie werden ausdrücklich in dem vom Heiligen Geist inspirierten Wort Gottes aufgezeigt.

Wenn wir die genannten Bedingungen/Voraussetzungen erfüllen, dann kann uns der himmlische Vater als seine Kinder annehmen und vorbehaltlos und aktiv lieben, weil er uns „in Christus“ vollkommen als Heilige und Gerechte ansieht (Eph 1,3-6;  2.Kor 5,17;  Hebr 10,14). Nur wenn die erforderlichen Bedingungen/ Voraussetzungen erfüllt sind, erreicht uns die Liebe Gottes. Gottes Liebe ist wie die Sonne: sie ist immer und überall da, aber sie kann nicht jedes Haus erleuchten – das ist erst dann möglich, wenn die Fensterläden geöffnet und die Jalousien (Rollläden) hochgezogen werden. Jesus erklärte: „Ich bin das Licht der Welt; wer [umkehrt und] mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)

 

Die Erlösung erlangen wir selbstverständlich nicht durch eigene Werke und Verdienste, sondern durch Gnade. „Gnade“ bedeutet aber nicht „bedingungslos“!!! Diese Bezeichnung ist irreführend! Die zutreffende, biblische Definition von Gnade lautet: die unverdiente und unverdienbare Heilszuwendung Gottes. Das Gnaden-Geschenk Gottes kommt aber nur bei denen an, die die erforderlichen Bedingungen erfüllen (siehe dazu die unten folgenden 14 Punkte auf S. 15-17). Andernfalls wird daraus das, was Dietrich Bonhoeffer eine „billige Gnade“ nannte. 

[…]

Aber auch in entschiedenen („konservativen“) evangelikalen Kreisen breitet sich mehr und mehr eine einseitig verkürzte Darstellung darüber aus, wie man/frau sich bekehren und Christ werden kann. Es wird einseitig der Glaube bzw. das Gläubigwerden hervorgehoben. Der Glaube ist bei der Erlösung und bei der Versöhnung mit Gott ohne Zweifel ein wesentlicher und heilsentscheidender Aspekt: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“ (Joh 3,16-18) „Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes …“ (Joh 11,25-27 – siehe auch Eph 1,13;  Gal 3,11.12.14.22-27;  Röm 5,1.2)

Doch ebenso wesentlich und entscheidend wie der Glaube ist das, was in der Heiligen Schrift als „Buße“ bezeichnet wird. Es geht um nichts weniger als um eine authentische, schriftgemäße Bekehrung/Umkehr (griech.: μετανοια - metanoia    έπιστρέφω epistręphō  bzw.  μετανοέω - metanoęō    έπιστρωφέ - epistrophē). Glaube und „Buße“ (= Bekehrung/Umkehr) gehören unauflösbar zusammen. [Siehe dazu den Sprachschlüssel aus der rev. Elberfelder Studienbibel – S.27]

Tut Buße (d.h. kehrt um/bekehrt euch) und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apg 2,38)

So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn ...“ (Apg 3,19)

... ihr sollt euch bekehren von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist.“ (Apg 14,15)

„Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit ...“ (Apg 17,30.31)

Daher müssen wir unbedingt erforschen und erkennen, was „Buße“ und Bekehrung/Umkehr aus der Perspektive Gottes bedeutet! In vielen Verweisstellen (internen Links) gibt Gott uns in seinem biblischen Wort eine genaue Definition und Beschreibung darüber, was wahre Bekehrung/ Umkehr bedeute.

 

Um es einmal in einem eindruckvollen Bild zu veranschaulichen: Bei der Bekehrung geht es nicht darum „Jesus ins Boot zu holen“, sondern vielmehr darum, den maroden Kahn des alten, selbstbestimmten Lebens zu verlassen und in das Boot Jesu Christi umzusteigen. Es geht um einen bewusst vollzogenen Herrschaftswechsel. Das vollzieht sich nicht in einem schleichenden evolutionären Entwicklungs-Prozess, sondern es geschieht durch ein höchst markantes Ereignis: durch die metanoia-Herzens-Bekehrung. Das ist ein radikaler Akt des Umbruchs, bei dem bei einer Person eine bewusst und willentlich vollzogene, totale Lebensübergabe stattfinden muss. Es ist die große Revolution, die von der Herrschaft des tyrannischen Triumvirats aus Selbstsucht, Sünde und Satan zur Aufrichtung der „Theokratie“ (Gottesherrschaft) führt – zur Herrschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist

[…]

Ist die „Buße“ (Umkehr/Bekehrung) ein Prozess oder ein Akt?

Irgendwann muss es im Leben eines Menschen, der Erlösung und Befreiung erlangen möchte, eine schicksalsschwere Stunde der Entscheidung geben, in welcher der beschriebene Herrschaftswechsel klar vollzogen wird. Im Vorfeld gibt es in der Regel eine Phase von Wochen und Monaten (manchmal auch von Jahren), wo im Herzen des Betreffenden ein heftiges inneres Ringen stattfindet, das dem heilsentscheidenden Entschluss, die Umkehr zu vollziehen, vorausgeht. Die Betreffenden stehen vor der „engen Pforte“, doch sie haben sie noch nicht passiert. Sie gehen mit dem Samen des Wortes Gottes im Evangelium „schwanger“, aber eine geistliche Wiedergeburt hat noch nicht stattgefunden. Sie sind „nicht fern vom Reich Gottes“ (Mk 12,34), doch sie sind dort noch nicht eingetreten und haben das „himmlische Bürgerrecht“ (Phil 3,20) noch nicht empfangen. Die „geistliche Schwangerschaft“ ist ein vorausgehender Prozess, doch die eigentliche Bekehrung ist ein Ereignis, ein Akt, der sich auf eine relativ kurze Zeitspanne beschränkt. Es verhält sich wie bei einer Geburt. Der Zeugung folgt die Zeitspanne der Schwangerschaft, die entweder vorzeitig zu einem Abort (Abgang) führt oder aber in die Geburt eines neuen Lebewesens mündet. Ein Geburtsvorgang dauert in der Regel nur Stunden – eine echte Bekehrung und geistliche Wiedergeburt ebenfalls. Jesus erklärte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. (Joh 3,5-7) „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2.Kor 5,17) Wenn wir die entsprechenden Bedingungen erfüllen, die Gott in seinem Wort nennt, dann antwortet Er mit der geistlichen Wiedergeburt – d.h. mit der geistlichen Auferweckung durch den Heiligen Geist:

Tut Buße (d.h. kehrt um/bekehrt euch), und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apg 2,38 – siehe auch Tit 3,4-6)

Die Auferweckung (= die geistliche Wiedergeburt) durch den Empfang des Heiligen Geistes können wir nicht selbst bewirken. Sie ist ein Akt der Gnade und eine Gabe Gottes, die uns aufgrund des Glaubens geschenkt wird. Doch wir können die erforderlichen Voraussetzung dafür schaffen, dass wir diese Gnaden-Gabe empfangen: Wir können eine schriftgemäße Umkehr/ Bekehrung vollziehen und an das Evangelium glauben: „Tut Buße (d.h. kehrt um/bekehrt euch) und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)

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Wenn sich jemand in rechter Weise bekehr hat und gläubig geworden ist, dann ist es eine vollendete Tatsache, dass der Betreffende „den alten Menschen abgelegt hat“ und den „neuen Menschen angezogen hat“. Das ist der Status seiner geistlichen Stellung/Position „in Christus“ (Eph 1,3-7;  Röm 8,1.2;  5,19). Und diese hängt nicht davon ab, ob diese Erneuerung im sichtbaren Zustand des Betreffenden bereits schon verwirklicht und umgesetzt worden ist! Nur auf der Grundlage der vollendeten Tatsache, dass der alte Mensch abgelegt und der neue angezogen ist, können geistlich Wiedergeborene (d.h. geistlich Auferweckte) erfolgreich nach der „Heiligung“ streben, indem sie die Sünden in der Kraft des Heiligen Geistes überwinden und ablegen und die Tugenden (= edle, geistliche Wesenszüge) anziehen. An solche wiedergeborene „Heilige“ hat der Apostel Paulus seine Briefe gerichtet:

„Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist! Um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Unter denen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet. Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund. Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat! … Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut! Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr! Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist! Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid in einem Leib! Und seid dankbar!“ (Kol 3,5-11.13-15)

„Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2.Kor 5,17)

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es [die Errettung!]; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus [neu] geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ (Eph 2,8-10)

„Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Retter-Gottes erschien, rettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns ausgegossen“  (Tit 3,4.5).

Es ist ein großes Dilemma, wenn Menschen nicht zur schriftgemäßen Umkehr/Bekehrung angeleitet werden und nicht die geistliche Wiedergeburt erfahren (weil die Betreffenden nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllen!), sich dann aber als Christen betrachten und versuchen ein geistliches Leben (mit Heiligung etc.) zu führen! Deshalb ist das populärtheologische Evangelium von der „bedingungslosen“ Liebe, Erlösung und Annahme ein irreführendes „anderes Evangelium“ (Gal 1,6-9;  2.Kor 11,3.4), vor dem gewarnt werden muss. Um möglichst viele Menschen für den Glauben zu gewinnen, wurde einer der essentiellen Kernpunkte des Evangeliums entfernt bzw. umgedeutet. Das begann bereit in der Zeit der „Konstantinischen Wende“, als sich der Sakramentalismus etablierte. Und das setzt sich fort im lutherischen Sakramentalismus

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Ohne radikale Umkehr/Bekehrung gibt es keine Erlösung/Errettung aus der Trennung von Gott, die durch den Sündenfall hervorgerufen wurde. Ohne radikale Umkehr/Bekehrung gibt es keine Auferweckung (= geistliche Wiedergeburt) aus dem geistlichen Tod, der seit dem Sündenfall an alle Nachfahren von Adam und Eva vererbt wurde (= Erbsünde) (Eph 2,1.5;  Lk 15,24;  1.Mo 2,16.17;  Röm 5,12-14.17.19;  Ps 51,7;  Hi 14,4;  15,14;  1.Kor 15,21;  Jak 1,15). Seit der Rebellion der ersten Menschen sind alle deren Nachkommen von Gott getrennte, „abgesonderte“ „Sünder“ (Röm 3,9.23;  Gal 3,21;  1.Joh 1,8.10;  1.Kö 8,46;  Pred 7,20) - der Begriff „Sünde“ kommt von „Sund“ (= eine Meerenge, die zwei Landstücke von einander trennt). In seinem Erbarmen und in seiner großen Liebe zu uns Geschöpfen, hat Gott uns in Christus wieder die Tür geöffnet und uns einen Erlösungsweg bereitet. Durch die Evangeliums-Verkündigung lädt Gott uns ein, in seine Gemeinschaft zurückzukehren. Als Jesus auftrat, begann er seine Mission mit der Predigt vom „Reich Gottes“ und verkündigte ihnen, dass die Tür dorthin neu geöffnet wurde, und dass Er selbst diese Tür sei: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden“ (Joh 10,9). Er erklärte, dass es keine einzige andere Tür und keinen anderen Weg zu Gott und seinem ewigem Reiche gibt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Joh 14,6) Daher rief er die Menschen zur Umkehr und zur Nachfolge auf: „Jesus … predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße (d.h. kehrt um) und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,15.16)

 

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Bekehrung ist …

Umkehr/Bekehrung bedeutet immer eine Abkehr von … mit einer Hinkehr zu …

1. Abkehr von atheistischer und religiöser „Gottlosigkeit“ – Hinkehr zum lebendigen dreieinigen Gott der Bibel. [Apg 2,38;  3,19;  14,15-17;  Lk 13,3.5.7;  15,7.10;  1.Thess 1,9;  Hes 3,19;  18,23;  33,11;  Jes 55,7;  5.Mo 4,39;  Klgl 3,40;  Sach 1,3.4;  Joel 2,12-14;  2.Tim 3,5]

2. Abkehr von der Gleichgültigkeit und Feindschaft gegenüber Gott – Hinkehr zu wahrer Gottesliebe und Gottesfurcht. [Röm 5,10;  8,7.28;  Kol 1,21;  Jak 4,4;  Mt 22,37-40;  10,28;  Apg 9,31;  2.Kor 7,1;  1.Petr 2,17;  Offb 14,7;  19,5;  1.Joh 5,2;  5.Mo 6,5;  7,9;  10,12;  11,1.13;  30,16;  Spr 1,7;  1.Sam 12,24;  2.Kö 17,38.39]

3. Abkehr von der Entfremdung, Ignoranz und Missachtung Gottes – Rückkehr in die lebendige Gemeinschaft des dreieinigen Gottes - mit regelmäßiger Kommunikation mit Gott durch Gebet/Anbetung und durch Hören/Lesen seines biblischen Wortes. [Joh 1,10-13;  14,23.24;  17,26;  4,23.24;  Lk 4,8;  Mi 6,8;  1.Mo 5,24;  1.Joh 1,3;  3,1;  1.Kor 1,9;  2.Kor 13,13;  Eph 6,18;  1.Tim 2,1;  Jud 20;  Phil 4,6.7;  Kol 3,16;  Lk 11,28;  8,15.21;  Mt 4,4;  Offb 1,3;  1.Petr 2,2;  Spr 4,20-23;  Jes 15,16;  50,4;  Hes 3,10]

4. Abkehr vom Unglauben – Hinkehr zum Glauben an Gott, so wie er sich in seiner biblischen Selbstoffenbarung zu erkennen gibt, besonders aber zum Glauben an Jesus Christus und an das schriftgemäße Evangelium. [Joh 1,12.18;  3,14-21;  11,25.27;  14,1;  17,3.8;  20,31;  Mk 1,14.15;  Hebr 11,6;  4,2.6.7.12;  Röm 1,5;  3,22-28;  16,25.26;  10,14-17;  1.Petr 1,21;  1.Joh 5,10;  Apg 16,31;  Gal 2,16]

5. Abkehr von falscher Selbsteinschätzung, Entschuldigung und Selbstrechtfertigung – Hinkehr zu unserer Beurteilung durch Gott und zur Unterwerfung unter sein vernichtendes Gerichtsurteil: sündig, schuldig, verdorben, unrein und verloren. [1.Joh 1,8-10;  Spr 28,30;  Ps 51,3.6.7;  Jer 2,35;  2.Sam 12,13;  Esra 9,6;  Lk 15,21;  18,13;  Röm 2,4-6;  3,9-19.23-25;  5,1.2.12]

6. Abkehr von der selbstbestimmten, eigenwilligen, selbstgefälligen, unabhängigen, egoistischen Lebenssausrichtung – Hinkehr zu […]

[im pdf-Download-Dokument werden weitere 8 Punkte (Aspekte) der Umkehr beschrieben]

Die entschiedene Umkehr/Bekehrung ist unumgänglich, wenn man (hier und heute!) in das Reich Gottes gelangen und (dort und dann) ewiges Leben empfangen möchte. Es gibt kein „Zwei-Klasse-Christentum“ – etwa das Christsein im Normalmodus (2. Klasse) für all jene, die einfach nur an Jesus glauben, und im Premium-Modus (1. Klasse) für die Super-Christen, die radikal umkehren und nachfolgen. Nein, entweder vollzieht man/frau eine schriftgemäße Bekehrung/Umkehr und erfährt die geistliche Wiedergeburt oder nicht. Ein Glaube an Jesus ohne entschiedene Umkehr und ohne konsequente Nachfolge/Jüngerschaft führt weder zur Erlösung noch zum ewigen Leben! Erinnern wir uns an die Worte Jesu: „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.“ (Mt 22,14) „Ringt danach, durch die enge Pforte [in das Reich Gottes] hineinzugehen; denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können.“ (Lk 13,24)

 

Die Umkehr/Bekehrung ist von entscheidender Bedeutung für den Heilsempfang (Erlösung), für das Stattfinden der geistlichen Wiedergeburt und für die Erlangung der Gotteskindschaft. Deshalb sollte diesem Akt besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt zukommen. Die Umkehr/Bekehrung vollzieht sich konkret durch ein schriftgemäßes Bekehrungs- und Lebensübergabe-Gebet (als Bespiel findest du auf S. 26/27 ein Muster-Gebet zur Lebensübergabe). 

Die Kosten berechnen – die Bedingungen erfüllen!

Frage: Sind die geforderten Bedingungen für die Erlösung schwer zu erfüllen? Sind die erforderlichen Kosten dafür unerschwinglich hoch? – Das hängt ganz davon ab, welche Perspektive wir bei der Beurteilung einnehmen. Jesus vermittelte seinen Hörern keine Illusionen, sondern harte Fakten. Er forderte sie heraus, die Kosten sorgfältig zu überschlagen:

„Es gingen aber große Volksmengen mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher hin und berechnet die Kosten, ob er <das Nötige> zur Ausführung habe? Damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden. … So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.“ (Lk 14,25-30)

 

Die grundlegende Kondition bei der Bekehrung lautet: Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [d.h. dem alten, vom materialistischen Wertgefüge der Welt bestimmten Leben].“ (Mt 6,24) – Bei der Bekehrung geht es um ein Entweder-oder. Sie verlangt eine klare Entscheidung. Entweder bist du bereit, das alte, selbstbestimmte Leben aufzugeben oder nicht. Zur rechten Kalkulation, die dich zum entscheidenden Schritt der großen Umkehr motivieren kann, solltest du nicht auf die falschen Berater hören. Das „Fleisch“ (deine sündige Wesensnatur), weltlich gesinnte Menschen und der Teufel werden dir eindrucksvoll vor Augen führen, was du alles verlieren würdest und aufgeben müsstest, wenn du es wagst. Sie werden dir den „guten“ Rat erteilen: „Mach’s lieber nicht! Der Preis ist viel zu hoch! Willst du wirklich alles aufgeben, was Spaß macht!? Ob das mit dem Himmel überhaupt stimmt, das weiß keiner! Da is noch keiner zurückgekommen, um uns zu erzählen, ob’s nach dem letzten Seufzer weitergeht! Du kannst auch ein guter Christ sein, wenn du die Sache nicht so fanatisch anpackst. …“ […]

Wenn du dich bei deiner Kosten-Nutzen-Rechnung vom Heiligen Geist beraten lässt, dann wird dir dieser Geist der Wahrheit etwas ganz anderes sagen: „Lass dich nicht täuschen! Was das „Fleisch“, die Welt und der Teufel zu bieten haben, das sind vergängliche Freuden und berauschende, sündige Begierden – ein vergebliches Haschen nach Wind. Diese Vergnügungen stillen nicht das tiefste Verlangen und die Sehnsucht deines Herzens. Und nicht nur das, sie zerstören deine Seele und belasten dein Gewissen. Gott hat dir etwas viel besseres zu bieten. Wenn du eine klare Entscheidung triffst und von ganzem Herzen und ganzer Seele eine Umkehr vollziehst - und dabei Jesus Christus als deinen Erlöser und Herrn annimmst -, dann …“ […]

[…]

 „… wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.« - Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. … Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind.“ (1.Kor 2,9-12)      

Jesus machte seine Hörer auf die Bedingungen der Nachfolge aufmerksam: „Wenn jemand mir [als Jünger] nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! (Mk 8,34) Er riet ihnen „die Kosten zu überschlagen“ (Lk 14,28.29), bevor sie den entscheidenden, ersten Schritt täten. Es gibt im Neuen Testament einige eindrucksvolle Beispiele für radikale Umkehr und Nachfolge. Von den ersten Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes heißt es: „sie verließen alles und folgten ihm nach“ (Lk 5,11). Auch der Zöllner Levi (Matthäus) erkannte die Gunst der Stunde und fackelte nicht lange: „[Jesus] sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! - Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.“ (Lk 5,27.28) Diese Umkehr war ein regelrechter „Senkrechtstart“.

Die Evangelien verschweigen aber auch nicht jene Episoden, wo Menschen nicht bereit waren, die Bedingungen zu erfüllen und die Kosten zu zahlen. Ein Hinderungsgrund bestand in dem Argument „lass mich erst noch …“. Manche wollen erst noch warten, bis ihre Eltern alt geworden und gestorben sind und manch anderes: „Er [Jesus] sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der aber sprach: Herr, erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ (Lk 9,59) Jesus entgegnete diesem: „Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!“ (Vers 60) „Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; vorher aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes.“ (Lk 9,61.62) Es gibt viele Argumente, um die Einladung Jesu/Gottes hinauszuschieben bzw. auszuschlagen: Ich will erst noch ein wenig die Freuden des Lebens genießen. Ich will erst noch einige Geschäftserfolge einfahren. Ich will erst noch ein Haus bauen … Jesus illustrierte diese Situationen in dem Gleichnis von der Einladung zu einem großen Festmahl: […] (Lk 14,16-24)

Auch der Reichtum kann Menschen davon abhalten, dem Ruf Gottes zu folgen. Die Evangelien berichten von einem „reichen Jüngling“, der beteuerte, alle Gebote Gottes befolgt zu haben. Seine Frage lautete nun: Was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst (d.h. „ganze Sache machen willst“), so geh hin, verkaufe deine Habe und gib den Erlös den Armen! Und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach! Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen.“ (Mt 19,20-23) Das bedeutet nicht, dass bei einer Umkehr und Jesus-Nachfolge immer alle Güter aufgegeben werden müssen. Als der Zöllner Levi umkehrte und „alles verließ“, gab er anschließend ein Gastmahl in seinem Haus. Seine Umkehr bedeutete also nicht, dass er sein Haus und seine Familie verließ und Jesus nur noch mit seinen Kleidern auf dem Leib nachfolgte.

 

Welche Konsequenzen eine Umkehr/Bekehrung hat, das hängt ganz von der Lebenssituation des Einzelnen ab … […]

… weiterlesen im kostenlosen Download-Dokument der Short-Version (Kurzversion) des Buches „Von Gott bedingungslos …?“ (36 Seiten – 3,18 MB)

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