Gott wäre nicht der ewige, gewaltige, allmächtige, allgegenwärtige und allwissende Gott, wenn wir IHN mit unserem begrenzten Verstand begreifen könnten. Wir müssen dem inspirierten Wort Gottes (Bibel) – dem Zeugnis der biblischen Selbstoffenbarung Gottes - mehr glauben als unseren ausgeklügelten Vernunftschlüssen oder Wunschvorstellungen.

Christen müssen nicht um jeden Preis den einpersonalen Monotheismus verfechten, um sich im „Dialog der Religionen“ beim Islam und beim Judaismus anzubiedern. Was zählt ist allein die Wahrheit und die Wirklichkeit, so wie sie ist! Wenn nun der eine Gott aus drei Personen besteht, dann müssen wir das akzeptieren – auch wenn das die Juden und Muslime nicht als echten „Monotheismus“ akzeptieren. Unser Verlangen sollte sich darauf richten, Gott mehr zu gefallen als Menschen! (Apg 5,29) Wer statt der Anerkennung Gottes die Anerkennung von Menschen sucht, der kann nicht in schriftgemäßer Weise die Wahrheit erkennen und glauben (siehe Joh 5,44).

Gott hat sich als JHWH (hebr.: Jahwe) offenbart – als der „Ich bin, der ich bin“ bzw. als der „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2.Mo 3,15.16)! Wie könnten wir uns da erdreisten, IHM vorschreiben zu wollen, wie er sein sollte! Wir sollten danach streben, IHN zu erkennen, wie er ist.

Die Dreifaltigkeits-Lehre ist keine Erfindung der römisch-katholischen Kirche, wie manche irrtümlich meinen, sondern sie war von Anfang an ein Element der „Lehre der Apostel“ (Apg 2,42). Schon der Apostel Thomas bekannte, als er dem Auferstandenen Jesus Christus begegnete: „Mein HERR und mein Gott!“ (Joh 20,28 – rev. Elberf. Übers.) – und Jesus hat ihm nicht widersprochen!

Jesus selbst gab seinen Jüngern den Auftrag, die Wassertaufe „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu praktiziert (Mt 28,19) – als sichtbares Zeichen für eine gültig vollzogene Bekehrung (Mk 1,14.15; Joh 1,11-13; 11,25.26; Röm 10,8-11; Eph 1,13; 2,8.9; Apg 2,38; 3,19; 8,5.12; 17,30.31; 1.Kor 15,1-4). Und der Apostel Paulus knüpfte genau an diesen Dreier-Akkord an, als er schrieb: „Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (1.Kor 13,13) Auch wenn der himmlische Vater hier wie auch an manchen anderen Schriftstellen allein „Gott“ genannt wird (z.B. Joh 20,17), während Jesus Christus „nur“ als HERR (Kyrios) bezeichnet wird, dann bedeutet das keineswegs, dass Jesus nicht Gott ist. Jesus selbst hat ja bezeugt: Ich und der Vater sind eins. (Joh 10,30) – das heißt: tatsächlich „eins“! – und nicht nur „einstimmig“, wie die „Zeugen Jehovas“ meinen. Jesus erklärte: „Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. … Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ (Joh 12,45; 14,9) „damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!“ (Joh 10,38). Denn Jesus „war in Gestalt Gottes und hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein.“ (Phil 2,6)

Bereits im Johannes-Prolog steht geschrieben: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1) Der Christus-Logos war nicht nur „ein Gott“, wie die Zeugen Jehovas in der „Neue Welt Übersetzung“ absichtlich in falscher Weise übersetzt haben, weil sie die Gottheit Jesus leugnen. Im griechischen Grundtext fehlt nachweislich das Partikel „ein“! Diese Stelle kann in legitimer Weise nur übersetzt werden mit dem Wortlaut „das Wort war Gott“! – Aber das Christus-Wort war nicht allein Gott, sondern es wird unveränderlich in Ewigkeit Gott sein und bleiben: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ (Hebr 13,8)

Die Zeugen vertreten immer noch ihr altes Dogma, dass Jesus Christus der Erzengel Michael sei. Doch im Hebräerbrief wird einer solchen Sichtweise eindeutig und vehement widersprochen: „er (= Jesus Christus), der Ausstrahlung seiner (= Gott-Vaters) Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzte; und er ist um so viel erhaben-er geworden als die Engel, wie er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt«?, und wiederum: »Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein«? Wenn er aber den Erstgeboren-en wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: »Und alle Engel Gottes sollen IHN (= Jesus Christus) (als Gott!) anbeten!« Und von den Engeln zwar spricht er: »Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme«, von dem Sohn aber: »Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches“ (Hebr 1,3-8; Ps 45,7). Noch deutlicher geht’s gar nicht mehr!

Auch der Apostel Johannes bestätigt die Gottheit Jesu Christi: „Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. … Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“ (1.Joh 5,11.20)

Weil Jesus Christus eine Person der dreieinigen Gottheit ist, darf er angebetet werden: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm den Lobpreis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! (Offb 5,13) Ja, das biblische Zeugnis geht sogar soweit, zu sagen: „… der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (Joh 5,22.23) Und wie sollen wir den Sohn, Jesus Christus, ehren? – Wir sollen Ihm die Ehre geben als Sohn Gottes, als Retter, als Erlöser, als Herrn (dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf der Erde) – und als Gott! Als Christen sollen wir zwar in erster Linie zum himmlischen Vater beten (Mt 6,9ff.), aber wir können im Gebet durchaus auch „den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen (1.Kor 1,2; Apg 7,59; 9,14) – weil auch er der HERR (Adonai/Kyrios) und GOTT ist!

Auch der Heilige Geist ist Gott und HERR: Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ (2.Kor 3,17.18) Der Heilige Geist wird im Neuen Testament durchgehend als eine Person beschrieben und mit entsprechenden Attributen versehen. Der Heilige Geist trägt den Titel einer Person: Jesus sprach von ihm in der Verheißung: „und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand (Parakletos = Tröster, Unterstützer, Anwalt, Fürsprecher) geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit … Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. … Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen. … Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten … weiterlesen im pdf-Dokument Die Dreieinigkeit Gottes (5 Seiten)

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Dreieinigkeit Gottes - Joachim Hübel fin
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