Im Zuge einer ökumenischen Allverbrüderung versucht man die unterschiedlichsten Konfessionen „unter einen Hut“ zu bringen. - „Christen aller Kirchen und Denominationen vereinigt euch!“, so lautet das Motto unserer Zeit. Weil aber die verschiedenen christlichen Konfessionen in ihrer Theologie sehr unterschiedliche Lehrpositionen vertreten, die ein erhebliches Hindernis für die Einheit darstellen, wurde die große Toleranz ausgerufen. Christen sollten sich auf ihr gemeinsames Bekenntnis zu dem einen Herrn und Erlöser Jesus Christus besinnen und über alles Trennende hinwegsehen. Und so versucht man auf der Basis kleinster gemeinsamer Nenner das größtmögliche Maß an Einheit zu erreichen.

Bei aller Einsmacherei berücksichtigen die ökumenischen Drahtzieher nicht, dass nicht überall Jesus Christus drin ist, wo Jesus Christus drauf steht.

Der Apostel Paulus warnte eindringlich vor einem anderen Evangelium, das nicht der neutestamentlichen Apostellehre entspricht (Gal 1,6-9;  2.Kor 11,3.4;  1.Kor 15,1.2); und er warnte vor einem anderen Jesus, der nicht der Jesus ist, den das Gesamtzeugnis der Heilige Schrift als echten Jesus ausweist (2.Kor 11, 3.4;  Joh 7,28;  2.Joh 7,11); und er warnte vor einem anderen Geist, der nicht der Heilige Geist ist (1.Joh 4,1;  2.Kor 11,3.4;  Mt 7,15). Eine „neue Spiritualität“

unter Christen - ein „neuer Evangelikalismus“ - will uns in allen drei Punkten einen billigen Ersatz unterjubeln.

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Heute würde Paulus zusätzlich zu den oben genannten Verirrungen noch vor einer anderen Liebe warnen, die nicht die schriftgemäße geistliche AGAPE-Liebe ist, sondern eine harmoniebedürftige, rührselig emotionale Sentimentalität. Es wird zwar zu Recht immer wieder auf das von Jesus verordnete Gebot der Liebe verwiesen: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. … Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“  (Joh 11,35;  13,34 – siehe auch Joh 15,10.12.17;  1.Joh 3,11) Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1.Joh 4,16) Doch die wahre AGAPE-Liebe ist kein romantisches Gefühl, sondern rechtes Verhalten in Tat und Wahrheit: „Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!“ (1.Joh 3,18) Authentische Liebe geschieht in Taten, die der biblischen Wahrheit entsprechen. Viele scheinen vergessen zu haben, dass das erste Gebot nicht die Nächstenliebe ist, sondern die Gottesliebe: „»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.«Dies ist das größte und erste Gebot.“ (Mt 22,37.38 – vgl. 5.Mo 6,5; 10,12)

Das Neuen Testament liefert uns gleich die Definition mit, wie wahre Gottesliebe beschaffen ist: „Denn dies ist die Liebe Gottes: dass wir seine Gebote halten

(1.Joh 5,3). Jesus bestätigt: „Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten; … Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt … Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht“ (Joh 14,15.21.24). Die Echtheit unserer Liebe zu Gott erweist sich gerade darin, ob wir bereit sind, die Gebote Jesu Christi, unseres Herrn, zu erfüllen – dazu gehören übrigens nicht nur die Gebote in den vier Evangelien (z.B. Bergpredigt – siehe Mt 7,24ff), sondern auch jene Gebote, die der „Geist Christi“ (1.Petr 1,11) durch die Apostel verordnet hat (Apg 2,42;  1.Kor 14,37).

Jesus rügt massiv jene, die Ihn zwar als ihren Herrn bezeichnen, aber trotzdem seine Gebote missachten: „Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr!, und tut nicht, was ich sage?“ (Lk 6,46 – vgl. Röm 10,6;  2.Kor 4,5)

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Würde Paulus heute leben, dann würde er außerdem vor einer anderen Einheit warnen, nämlich vor einer, die nicht die geistliche Einheit „in Christus“ ist, sondern eine fromme Gleichschaltung – eine pseudogeistliche „Einheit“ auf Kosten der Wahrheit. Das ist eine unheilige Allianz und zerstörerische Einheit, die geistliches Leben erstickt. Jesus hatte in seinem hohepriesterlichen Gebet (Joh 17) eine ganz andere Einheit im Sinn als die heutige ökumenische Einheits-Kemptnerei, die weder geistlich noch „zeugnishaft“ ist. Darum richtete er sein Gebet um Einheit auch nicht an Menschen. Wohl gemerkt: Das hohepriesterliche Gebet ist keine Bitte an christliche Religionsführer, eine Einheit christlicher Institutionen/Kirchen herzustellen, sondern ein Gebet an den himmlischen Vater: Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen …, dass sie eins seien wie wir! … Ich bitte für die, welche … an mich glauben, damit sie alle … in uns eins seien, damit die [verlorenen Menschen der] Welt glauben, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 17,11. 20.21)    Wir dürfen davon ausgehen, dass Gott-Vater die Bitte seines geliebten Sohnes sofort erhört und umgehend erfüllt hat – denn Jesus wurde immer erhört (Joh 11,22.42;  Hebr 5,7). Wie sieht nun wahre geistliche Einheit aus? - „Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, … und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“ (1.Kor 12,13)

Alle Menschen, die durch den schriftgemäßen Heilsempfang – nämlich durch unmittelbaren Glauben an das biblische Evangelium und durch eine schriftgemäße Bekehrung (Eph 1,13;  Joh 3,16-18;  Röm 10,10.17; 1.Kor 15,1.2;  Gal 2,16;  Apg 3,19;  15,11) – die Erlösung erlangt haben, werden mit Heiligem Geist erfüllt und geistlich wiedergeboren (Joh 7,37-39;  Apg 2,38;  Joh 3,3-8;  Tit 3,4-6;  1.Petr 1,23;  Eph 2,1-6.10;  2.Kor 5,17). Gleichzeitig werden sie mit dem einen, weltweiten, universalen „Leib Christi“ geistlich verbunden (1.Kor 12,12-27). Dadurch sind alle geistlich Wiedergeborenen „in Christus“ organisch eins!!!   Diese Einheit muss nicht erst organisatorisch herbeigeführt werden. Sie besteht bereits seit dem ersten Pfingsten! – aber nur bei jenen Gläubigen, die geistlich wiedergeboren sind. Zu den geistlich toten Namens-Christen (vgl. Offb 3,1b;  2.Tim 3,5;  Mk 12,27), denen durch magisch-kirchliche Rituale (= Sakramentalismus) ein vermeintliches Heil übermittelt wurde, besteht keine geistliche Verbindung. Bei der geistlichen Einheit geht es also um eine organische Verbindung gläubiger Personen, nicht um die organisatorische Vernetzung von Institutionen/Kirchen. Ökumene ist der menschliche Versuch, eine Einheit herzustellen, die allein Gott schaffen kann – und die Er „in Christus“ bereits geschaffen hat.

 

Wiedergeborene Christen sollen nun konkret vor Ort (nicht „global“) die gottgegebene geistliche Einheit leben. Das geschieht in erster Linie durch die lebendige Gemeinschaft (koinonia) in einer schriftgemäß aufgebauten Gemeinde/Freikirche. Durch die Bänder der Dienste, des Friedens und der tätigen AGAPE-Liebe wird die Einheit gefördert und bewahrt (Eph 4,3.16; Kol 3,14; 2,19). Wo aber die echte geistliche Einheit „in Christus“ fehlt, kann sie auch nicht durch Dienste, Liebe und Frieden hergestellt werden. Daher ist jeder Versuch, eine ökumenische Einheit (d.h. Vermischung) von lebendigen Gläubigen mit toten Namens-Christen - bzw. mit fehlgeleiteten Gläubigen - herbeizuführen, nicht im Sinne des Herrn Jesus Christus (Mt 12,30), sondern nur zum Schaden der Gläubigen. [ … ]

… weiterlesen im pdf-Dokument „Wahre Einheit … Wahre Agape-Liebe“
(der Text steht auch als Flyer-Druckversion zur Verfügung)

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Echte Einheit - echte agape-Liebe - Joac
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