Joachim Hübel

 

Hände weg vom menschlichen Leben!

(2001 – Neuaufl. 2018)

 

Aus Ehrfurcht vor Gott und seinen Ordnungen fordern wir:

 

·       Keinen „Embryonenverbrauch“ bei der Forschung!

·       Keine Prä-Implantations-Diagnostik (PID)!

·       Keine Embryonenselektion zur Eugenetik („Erbhygiene“)!

·       Keine Gewebezucht aus embryonalen Stammzellen zur „Materialbeschaffung“!

·       Kein therapeutisches Klonen!

·       Keine Abtreibungen!

·       Keine abtreibenden Verhütungsmittel!

 

Der Bauplan des Lebens

In den letzten Jahrzehnten ist die Genforschung tief in das Geheimnis des menschlichen Erbguts eingedrungen. Im Jahr 2001 ist es gelungen, den genetischen Code (Genom) vollständig zu entschlüsseln. Die Zuordnung der einzelnen Bausteine (Informationseinheiten) zu den einzelnen Organen und Funktionen des menschlichen Körpers wird allerdings noch weitere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Der heutige Erkenntnisstand: Das menschliche Erbgut hat 46 Chromosomen  in denen sich ca. 30 000 Gene (DNS-Doppelspiralen) mit 3 Milliarden einzelnen Bausteinen zusammenknäueln.

 

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Menschenrassen beträgt dabei lediglich 1 000 Bausteine. Die Gemeinsamkeiten sind also weitaus größer als bisher angenommen.

Durch die Gentechnik sind nun aber auch bedrohliche Perspektiven aufgetaucht:

Das Klonen von Menschen ist möglich geworden. Durch den Austausch des Zellkerns der Zygote (befruchtete Eizelle) können Menschen gezielt reproduziert werden. Bei Zwillingen geschieht etwas ähnliches, aber auf ganz natürliche Weise.

Durch Genmanipulation können in den Erbfaktoren Veränderungen vorgenommen  werden. Das ist gerade beim Menschen ein äußerst riskantes Unternehmen, da die Forschung zu wenige Erkenntnisse über die auftretenden Folgen besitzt. Das Hervorbringen menschlicher Mutanten zu Forschungszwecken ist ethisch in keinster Weise zu verantworten.

Mit der Genanalyse kann das Erbgut auf Defekte und vorhandene Erbkrankheiten untersucht werden. Vom medizinischen Standpunkt aus ist das sehr verlockend. In letzter Konsequenz führt das jedoch zu einer Selektionspraxis, die darauf abzielt, behindertes, „lebensunwertes“ Leben auszumerzen.

In der pränatalen (vorgeburtlichen) Diagnostik wird das teilweise jetzt schon praktiziert. Werden Schädigungen der Leibesfrucht festgestellt, dann wird die „medizinische Indikation“ angewendet  - „zum Wohl der Mutter“, die ja durch ein behindertes Kind eine psychische Beeinträchtigung erleiden könnte. Diese Indikation, die auch bei der Gefährdung des Gesundheitszustandes der Mutter zulässig ist, erlaubt eine Abtreibung bis kurz vor der Geburt!

In der BRD wurden im Jahr 2000 aufgrund der „medizinischen Indikation“ 1 614 Ungeborene bis zum 3. Monat der Schwangerschaft, 1 885 Ungeborene zwischen 3. und 6. Monat und 135 Ungeborene zwischen 6. und 9. Monat getötet.

(Quelle: Statistisches Bundesamt / Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.)

Damit sind wir wieder in beängstigende Nähe zur Eugenetik („Erbhygiene“) nationalsozialistischer Prägung gerückt!

Auch die Prä-Implantations-Diagnostik (PID) hat diesen Weg eingeschlagen. Da werden künstlich gezeugte Embryonen auf ihre Erbanlagen untersucht - und je nach Ergebnis entweder in den Mutterleib eingepflanzt oder weggeworfen.

In Zukunft wird das dazu führen, dass man Eltern diskriminiert, die sich aus ethischen Gründen weigern, sich dieser Praktik zu unterwerfen, dann aber ein behindertes Kind zur Welt bringen. Es würde der Vorwurf laut werden: Ihr seid ja selbst schuld daran, dass ihr ein behindertes Kind habt!

Was für ein Armutszeugnis ist es, wenn man Behinderte als nicht vollwertige Menschen ansieht, die man besser rechtzeitig abtreiben sollte. Immer wieder berichten Eltern, wie sie gerade durch ein behindertes Kind zu den wahren Werten des Lebens gefunden haben. Trotz mancher Belastung und Mühe fühlen sie sich beschenkt. So werden beispielsweise Mongoloide oftmals als „Sonnenschein der Familie“ erlebt. Mit ihrem einfältig-fröhlichen Wesen sind sie eine echte Bereicherung. Solche Gesichtspunkte finden in einer Gesellschaft, die sich von Gott, dem Schöpfer und Herrn allen Lebens, weit entfernt haben, kaum Gehör. Doch eines Tages muss sich jeder vor genau diesem Gott verantworten (1.Petrus 4,4.5;  Apostelgesch. 17,30.31;  Offenbarung 20,12).

Unsere Gesellschaft hat in dieser Hinsicht eine heilsame Gesinnungsänderung nötig. Ihre Werteskala lässt oft nur Leistungsfähigkeit, Rentabilität, Intelligenz, Perfektion und Schönheit gelten. Das hat zu einem kalten, unmenschlichen Gesellschaftsklima geführt.

Vor Gott zählen ganz andere Werte. Das was von der Welt abgelehnt wird, findet seine besondere Aufmerksamkeit. Gerade das Schwache und Verachtete hat er auserwählt, um es in seine Dienste zu stellen (1.Korinther 1,26-28). Wohl denen, die ihre Werteordnung nach Seinem Maßstab ausrichten. Sie werden den Segen Gottes erfahren: „Der unschuldige Hände und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf Falsches richtet … Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.“ (Psalm 24,4.5)

Dann wäre da noch die umstrittene Sache mit den embryonalen Stammzellen. In den ersten Tagen der menschlichen Entwicklung entstehen so genannte Alleskönner-Zellen, aus denen sich Ersatzgewebe für alle erdenklichen Organe züchten lassen. Diese Form der „Materialbeschaffung“ ist strikt abzulehnen, weil dafür Embryonen getötet werden müssen. Dem Wesen nach ist die „Stammzellentherapie“ (aus embryonalem Gewebe) eine Form des primitiven Kannibalismus.

Die Befürworter werden nicht müde, den guten Zweck dieser Therapie zu betonen. Sie soll unheilbar Kranken Hilfe bringen. Aber der „Verbrauch“ von Embryonen (d.h. ihre Tötung!) lässt sich auch nicht mit den edelsten Motiven rechtfertigen. Das wäre, als wollte ein Raubmörder seine Verbrechen mit dem Hinweis rechtfertigen, dass er dadurch seine Familie ernähre.

Wir dürfen dankbar sein für die medizinischen Möglichkeiten unserer Zeit. Die therapeutische Hilfe an Kranken darf sich aber nicht über die Grenzlinien hinwegsetzen, die Gott durch sein biblisches Wort (z.B. „Zehn Gebote“) klar markiert hat: „Du sollst nicht töten (wörtl. morden)!“ (2.Mose 20,13)

Krankheit, Leid und Tod gehören seit dem Sündenfall zum irdischen Leben wie die Nacht zum Tag (Römer 8,18-25). Auch die Genforscher des 21. Jahrhunderts werden daran nichts ändern können. Die Konfrontation mit leidvollen Erfahrungen erschüttert uns (Psalm 90,12;  Hiob 33,14-22), aber sie lenkt unseren Blick hin zu Gott, der uns in Christus Jesus ein umfassendes Heil anbietet. Dieses reicht weit über das vergängliche, rein körperliche Wohlbefinden hinaus (2. Korinther 4,16-18).

Viele, die schweres Leid durchgemacht haben, können paradoxerweise mit dem leidgeprüften König Hiskia bezeugen: „Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid!“ (Jesaja 38,17)

Biotechnik contra Bioethik

300 000 - 500 000 menschliche Embryonen sind seit 1990 in Großbritannien für wissenschaftliche Experimente „verbraucht“ worden! Bisher war das bei uns verboten. Wird die Bundesrepublik in dieser Entwicklung bald nachziehen, um sich rechtzeitig Patentrechte und Marktanteile zu sichern?

Im Parlament und in den Medien war eine heftige Diskussion entbrannt:

Inwieweit darf der Mensch die rasant wachsenden Möglichkeiten der Gentechnik nutzen? Dürfen Forscher künstlich gezeugte Embryonen auf genetische Schäden untersuchen - und dann selektieren? Wenn Embryonen in den Labormüll wandern, wird dann lediglich unbrauchbares „Material“ entsorgt, oder wandern dabei Menschen in den Abfall? Dürfen Embryonen zur Gewinnung menschlicher Stammzellen ausgeschlachtet werden?

Wie in der Abtreibungsfrage, so geht es auch hier wieder um die Fragestellung:

Ab wann ist der Mensch ein Mensch?

Um das zu beantworten, muss man den Verlauf der menschlichen Entwicklung berücksichtigen:

 

1. Tag. Sofort nachdem ein Spermium in die Eizelle eindringt, geschieht die Befruchtung - die Zeugung.  Die Kerne von Ei und Spermium verschmelzen zu einem Zellkern mit vollständigem 46-teiligem Chromosomensatz - einer kompletten Neukombination aus dem Erbgut der Eltern. Dieser enthält den Bauplan für ein ganz neues Individuum. Der ganze Vorgang dauert 20 Minuten und findet noch im Eileiter statt. Die befruchtete Eizelle wird „Zygote“ genannt. Sie ist etwa 0,15 mm groß. Nun beginnt die Zellteilung.

Ab dem 5. Tag nistet sich der Embryo in der Gebärmutter ein.

 

Bereits ab dem 21. Tag beginnt das Herz zu schlagen - ein menschliches Herz! Der Embryo ist jetzt 2,5 mm groß. 

… weiterlesen im pdf-Dokument „Hände weg vom menschlichen Leben!“ (16 Seiten) – siehe unten 

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