Israel  und die

 

                                  Gemeinde Jesu

Welchen Bezug haben wiedergeborene Christen 

 und Juden (Israeliten) zueinander?

„Preist den HERRN, denn Er ist gut,

denn Seine Gnade währt ewig!

So sollen sagen die Erlösten des HERRN,

... die Er gesammelt hat aus den Ländern,

von Osten und von Westen,

von Norden und von Süden.“
Psalm 107,1-3

Dieses Psalmenwort gilt in erster Linie dem Volk Israel. Gott hatte dieses Volk nach der babylonischen Gefangenschaft wieder in ihre Heimat zurückgebracht. Doch aufgrund ihres Unglaubens führte er die Juden 70 n. Chr. in die weltweite Zerstreuung. Heute sehen wir mit eigenen Augen, wie Gott das Volk Israel abermals aus allen Ländern der Erde sammelt und genau in das Land führt, das er ihren Vätern zugeschworen hat (siehe dazu auch 5.Mo 7,6;  1.Kö 9,6-8;  5.Mo 4,27.29-31;  30,3.4;  Hes 20, 41.42;  Jer 31,41.42;  Lk 21,22ff).

Aber auch als wiedergeborene Christen dürfen wir dieses Wort Gottes - wie viele andere Stellen des Alten Testaments - ganz persönlich auf uns beziehen. Auch wir sind „die Erlösten des HERRN, und zwar in einem ganz neuen und tieferen Sinn.

Wenn wir gläubig sind und Jeschua Ha Maschiach - „Jesus den Gesalbten“ - im Glauben als persönlichen Erlöser angenommen haben, dann gehören wir zusammen mit den messianischen (d.h. messiasgläubigen) Juden zu dem einen „auserwählten Volk Gottes“! (Eph 1,4;  1.Thess 1,4) Auch uns, die wir aus den Nationen (= Heidenvölkern) stammen, hat er von Osten, Westen, Norden und Süden gesammelt und seinem heiligen Volk „einverleibt“!

Der Apostel Paulus schreibt in diesem Sinne im Epheser-Brief:

Deshalb denkt daran, dass ihr, einst aus den Nationen dem Fleisch nach ... ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremdlinge hinsichtlich der Bündnisse der Verheißung; ... Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. ... Er hat aus beiden (= Israel und Heiden) eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen. In seinem Fleisch hat er die Feindschaft beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnt durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat. ... So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. ... In Ihm (= Christus) zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn und in Ihm werdet auch ihr (Heidenchristen) mitaufgebaut  zu einer Behausung Gottes im Geist.“ (Eph 2,11-22)

Es gibt keine zwei Tempel Gottes! Und es gibt keine zwei Völker Gottes - etwa Israel und die Christen!

Die „Gemeinde Jesu“ ist jetzt das eine Volk Gottes! - Sie ist die Weiterführung des Volkes Israel auf der geistlich höheren Ebene des Neuen Bundes - Hebr 7,18-25;  8,1.2.6-13. Die Gemeinde Jesu ist also nicht der Ersatz für das verworfene Volk Israel, so wie es uns die Substitutionslehre der kirchlichen Theologie („Ersatz-Theologie“) zu erklären versucht!

Die eine Gemeinde Jesu vereinigt alle an Jesus Glaubenden aus den Nationen und aus dem Volk Israel (= messianische Juden) zu einem Volk. Deshalb schreibt der Apostel Petrus an die Christengemeinden:

... lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen als ein geistliches Haus ... Ihr aber seid (ein oder das) auserwählte(s) Geschlecht, (ein o. das) königliche(s) Priestertum, (eine o. die) heilige Nation, (ein o. das) Volk zum Besitztum, ... die ihr einst „nicht ein Volk“ wart, jetzt aber (ein o. das) Volk Gottes seid; ...“ (1.Petr 2,5.9.10 - die eingeklammerten Worte sind im Originaltext nicht enthalten, machen den Text aber verständlicher!)

Und der Apostel Paulus schreibt den Heidenchristen in Korinth:

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? ... denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.“ (1.Kor 3,16.17)

Die „Gemeinde Israel“ (2.Mo 12,3.619.47;  16,1 u.a.) wird im Alten Testament immer wieder das „Volk Gottes“ genannt. Sie wird dort auch als die „Gemeinde des HERRN“ bezeichnet (4.Mo 27,17).

Seit dem Kommen Jesu Christi hat das „Volk Gottes“ nun eine ganz neue Bezeichnung erhalten. Sie ist zur „Gemeinde Jesu“ geworden. Gleichzeitig wird sie auch weiterhin „Gemeinde Gottes“ (1.Tim 3,5. 15) genannt. Das wahre „Volk Gottes“ und die wahre „Gemeinde Jesu“ sind also heute völlig identisch! Diese ist aber keine sichtbare Kirchen-Institution. Es ist der weltweite „Leib Christi“, der aus allen wahrhaft gläubigen Menschen besteht, die eine persönliche Bekehrung (metanoia-Sinnesänderung) vollzogen haben und dadurch die geistliche Wiedergeburt erfahren haben (Joh 1,12.13;  3,3.5-8;  Tit 3,4.5;  1.Kor 12,13;  Gal 3,28). Diese versammeln sich vorwiegend in evangelikal-freikirchlichen Ortsgemeinden.

Dieses eine „Volk Gottes“ ist der edle Ölbaum (Röm 11,17.24). Dessen Wurzeln sind die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob; dessen Stamm und Zweige waren (bis zum Erscheinen Christi) das ganze Volk Israel; und dessen lebendige, fruchtbringende Zweige seiner Baumkrone bestehen nun aus allen wahren Christusgläubigen aus Israel und den Nationen.

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Die „Gemeinde Gottes“ wird also mit einem Baum - besonders mit dem „edlen Ölbaum“ - illustriert. Wir Christusgläubigen aus den Nationen sind in den edlen Ölbaum „eingepfropft“ worden, während die ungläubigen Juden „ausgeschnitten“ wurden (Röm 11,16-21;  Mt 3, 10). Nur ein „Überrest“ aus Israel war zu der Zeit Jesu zum Glauben an den gottgesandten Messias gelangt. Aus diesen Jüngern hatte sich in Jerusalem dann die erste Christengemeinde gebildet (Röm 9,27;  11,1-10). Die ausgeschnittenen Zweige liegen jedoch bereit und haben die Verheißung, zur gegebenen Zeit wieder in den edlen Ölbaum eingepfropft zu werden (Röm 11,15.23-32). Gott hat Israel nicht endgültig verworfen (Röm 11,15). Selbst ungläubige Juden sind immer noch „Geliebte um der Väter willen“ (Röm 11,28).

 

Als Christen dürfen wir uns nicht über die Juden erheben (Röm 11,18). Wir brauchen uns jedoch auch nicht als minderwertig anzusehen!

In manchen Gemeinden erleben wir heute einen bisweilen recht schwärmerischen Israel-Fanatismus. Als Christen sollten wir jedoch ein geistlich gesundes Selbstbewusstsein haben. Andererseits müssen wir aber auch eine gesunde, biblische Stellung zu den Angehörigen des Volkes Israel einnehmen.

Abraham sollte Nachkommen haben so zahlreich wie die „Sterne am Himmel“ und wie der „Sand am Ufer des Meeres“ (1.Mo 22,17; 15,5;  32,13;  13,16). Der „Sand“, das sind alle natürlichen Nachkommen Abrahams - die „Sterne“ jedoch, das sind alle seine geistlichen Nachkommen (Phil 2,15). Letztere haben Abraham in der Regel zwar nicht zum leiblichen Urvater, aber sie haben ihn als geistlichen Ahnherrn - als „Vater des Glaubens“ (Röm 4,11). Gleich diesem, sind auch sie durch den Glauben gerechtfertigt worden, sowohl Heiden-Christen als auch Judenchristen (Röm 3,28-30;  3,21-26). In dieser Hinsicht unterscheidet der Apostel Paulus zwischen dem „fleischlichen“ (ungläubigen) und dem „geistlichen“ (gläubigen) Israel (Röm 9,6.7;  Gal 6,16 - vgl. Mt 3,9;  Joh 8,39) und der fleischlichen und der geistlichen „Beschneidung“ (Röm 2,28.29;  Kol 2,11.12;  1.Kor 7,19).

 

 

 

 

Im „Samen Abrahams“ sollten alle Völker der Erde Heil und Segen erlangen (1.Mo 12,3; 18,18; 22,18; 26,4; 28,14). Dies bewahrheitet sich nun in zweierlei Hinsicht. Einerseits „ist das Heil aus den Juden“ (Joh 4,22), d.h. Gott hat das Volk Israel, besonders den Stamm Juda, als Quelle des Heils gebraucht (Offb 5,5; 1.Mo 49,10; Hebr 7,14); andererseits ist der „Same (d.h. der „Nachkomme“) Abrahams“ (der vormals schon als „Same der Frau“ bezeichnet wurde - 1.Mo 3,15) kein anderer als Jesus Christus (Röm 9,5) - der Heiland der Welt. In Ihm haben wir Christen unermessliches Heil und allen himmlischen Segen erlangt (Eph 1,3-14) [ weiterlesen im PDF-Dokument …

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