Umfrage mit 10 persönlichen Fragen zur Bibel

Joachim Hübel

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Beim Durchschauen meines Postfaches fand ich eine Email mit einer Einladung zu einer Umfrage zur Bibel. Sie enthielt 10 Fragen, die mit ja oder nein bzw. mit ja,   das sehe ich auch so oder mit nein, das sehe ich nicht so zu beantworten waren. Außerdem bestand bei jeder Frage die Möglichkeit, einen persönlichen Kommentar abzugeben. Ich habe in den letzten Jahrzehnten viele Gespräche mit Menschen über Glaubensfragen und über die Bibel geführt. Dabei habe ich oftmals Fragen beantwortet, die gar nicht gestellt wurden. Doch in der vorliegenden Email wurden wirklich intelligente Fragen an mich gerichtet, deren Beantwortung mich in den Fingern juckte. Ich füllte also den Fragebogen aus und gab jeweils einen authentischen Kommentar dazu ab. Bevor ich auf „senden“ klickte recherchierte ich, wer hinter dieser Umfrage steht. Ich fand heraus, dass es ein Verlag katholischer Ausrichtung ist. – Auweia!!! – Ich habe den Antwortbogen dann trotzdem abgeschickt.

Später hatte ich den Impuls, diesen Fragebogen zusammen mit meinen Antworten auf unsere Exegesa-Homepage zu setzen. Lieber Leser, du kannst dir beim Durchlesen überlegen, welche Antworten du auf die Fragen geben würdest und diese mit meinen vergleichen. Das könnte für dich interessant und aufschlussreich werden.

Hier nun der Fragebogen:

 

Was bedeutet Ihnen die Bibel?

1. Ich lese gern in der Bibel.

£  Nein

¨  Ja

Mein Kommentar:

Ich liebe die Bibel sehr. Mich fasziniert die Gewissheit, dass die Bibel vom ersten bis zum letzten Wort das vom Heiligen Geist inspirierte Wort Gottes ist (2.Tim 3,16; 2.Petr 1,21). Was für ein Vorrecht, dieses Buch aufschlagen und darin lesen zu dürfen, welche Pläne, Absichten und Gedanken der ewige Gott mit uns Menschen hat. Ich lese und studiere die Heilige Schrift jetzt schon seit über 40 Jahren. Und sie wird mir von Tag zu Tag lieber. Sie ist der sichere Grund meines Glaubens. In einer Welt voller Fakes und Falschansagen finde ich in der Bibel klare Orientierung die mir hilft, die Ereignisse und Informationen dieser Welt von einer höheren Warte aus zu beurteilen. Himmel und Erde werden vergehen, aber seine Worte bleiben in Ewigkeit! Das hat uns Jesus Christus zugesprochen (Lk 21,33 – vgl. Ps 119,89; 1.Petr 1,25 > Jes 40,8). Daran glaube ich, darauf baue ich und danach will ich handeln – siehe Mt 7,24-27. Der Erfolg ist von Gott garantiert! Das gilt gerade auch für die gegenwärtige schwierige Zeit der Corona-Krise. Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mit dem von mir 2017 gegründeten Exegesa-Bibel-Lehrdienst anderen dabei zu helfen, neues Vertrauen in die Bibel aufzubauen – hier der Link zur Exegesa-Homepage: https://www.exegesa-bibel-lehrdienst.de – Und gerade gestern erst (13.08.2020) habe ich das von mir verfasste neue Dokument „Die Bibel – das sichere und unerschütterliche Fundament“ auf die Homepage gebracht – hier zum Link: https://www.exegesa-bibel-lehrdienst.de/die-bibel-das-sichere-fundament/ 

Deshalb noch mal: Ja, ich lese gern in der Bibel. Denn zu wissen, dass es einen Gott gibt, der gerade auch in der gegenwärtigen Zeit der Herr über alle Umstände ist, das gibt mir Mut und Gelassenheit.

 

2. In der Heiligen Schrift lesen wir, wie Menschen schon vor 3000 Jahren um Gott gerungen haben. Ist das auch heute eine Ermutigung für Glaube und Hoffnung?

£  Nein

¨  Ja

Mein Kommentar:

Der Prediger Salomo erklärt: „Es gibt nichts neues unter der Sonne!“ (Pred 1,9) – die Probleme, die die Menschen seit Anbeginn der Welt haben, werden sie auch bis ans Ende der Welt haben. Nur die Verpackung ändert sich. Unter der ganzen bunt schillernden, digitalen Fassade von heute stecken die alten Probleme – die natürlichen und die spirituellen. Wir können sehr viel davon lernen, wie die Menschen, von denen die Bibel uns berichtet, zu Gott gefunden haben – welche Zweifel und Kämpfe sie hatten – und wie sie immer wieder geistliche Durchbrüche in die Gegenwart und Gemeinschaft Gottes erfuhren. Wir können sicher sein, dass Gott diese Beispiele in sein „Benutzerhandbuch“ aufgenommen hat, weil es eine bessere didaktische Methode ist, konkrete Erfahrungen von Menschen aufzuzeigen, als theoretisch-theologische Lehrsätze zu formulieren. Das Dogmatik-Lehrbuch Gottes sieht ganz anders aus als die akademischen Dogmatik-Lehrbücher der kirchlichen Theologen. Das Ekklesiologie-Lehrbuch Gottes besteht beispielsweise vor allem aus Paulus-Briefen, die uns die Probleme und den Gemeindealltag der frühen Gemeinden nahe bringen. Daraus können wir dann ableiten, wie sich Gott das so mit der Gemeinde Jesu vorstellt. Das sieht jedenfalls ganz anders aus als das, was wir bei den heutigen Kirchen-Institutionen vor Augen haben. Auch die Freikirchen haben inzwischen recht „erfolgreich“ den Institutionalisierungsprozess durchlaufen … (Kommentar überflüssig!) - Höchste Zeit, die vielen akademisch-theologisch Lehrbücher aus der Hand zu legen und wieder zurück zu kehren zum „Benutzerhandbuch“ Gottes. Dafür setze ich mich als Inhaber und Autor des Exegesa-Bibel-Lehrdienstes ein – zum Link: 

https://www.exegesa-bibel-lehrdienst.de/warum-gemeinschaft-und-gemeinde/

 

3. Wir sollten unseren Kindern die biblischen Geschichten erzählen: in der Familie, in Kita und Schule.

£  Nein, das sehe ich nicht so

¨  Ja, das sehe ich so

Mein Kommentar:

Ja natürlich sollen wir unseren Kindern das „Buch Gottes“ und die darin enthaltenen Geschichten nahe bringen. Ich habe meinen Kindern viel vorgelesen – und am liebsten aus einer guten Kinderbibel, die sich nahe an das Wort Gottes hält. Ich selber liebe gut illustrierte Kinderbibeln und habe davon ein ganzes Dutzend. Die biblischen Geschichten zeigen den Kindern wie Gott wirklich ist, und dass er kein alles duldender Opa ist, der da auf seiner Wolke im Himmel sitzt und sich freut, wenn mal wieder jemand an ihn denkt. Nein, Gott ist ganz anders! – auch ganz anders als es die Vertreter der moderne Populärtheologie in den Volkskirchen und Freikirchen den Menschen erklären wollen. Gott hat alle Macht im Himmel und auf der Erde, und er liebt Gerechtigkeit und Wahrheit. Ja, Gott ist die Liebe in Person (1.Joh 4,8.16), aber diese Liebe ist keine alles duldende Toleranz, sondern eine heilige und manchmal auch schreckliche Liebe, die nötigenfalls bereits jetzt schon straft und züchtigt (Hebr 12,4-11; 1.Kor 11,27-32). „Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und kehre (von deinem verkehrten Weg) um!“ (Offb 3,19) – das sagt kein anderer als der, der sich aus Liebe zu uns Menschen hat schlagen, geißeln und kreuzigen lassen. Und seine Züchtigung ist manchmal eine „harte Gnade“! - Diese Dinge bereits den Kindern mitzuteilen, dazu haben wir das Mandat und den Auftrag Gottes. Allerdings ist das heute sehr unattraktiv – da setzt man/frau den Kindern liebe nette Tiergeschichten vor, in denen nette Tiere wie Menschen reden und lauter nette Dinge erleben. Ob unsere Kinder auf diese Weise auf ein Leben in einer Welt vorbereitet werden, wo es hart her geht und wo sie später nicht mit Samthandschuhen angefasst werden? – Gottes Wort und die biblischen Geschichten bewirken geistliche Resilienz und Wirklichkeitsnähe. Denn noch sind wir nicht im Himmel!

 

4. Wenn ich in der Bibel lese, ist das für mich wie beten.

£  Nein

¨  Ja

Mein Kommentar:

Wenn ich das biblische Wort Gottes lese, dann erfahre ich die Nähe des himmlischen Vaters und des Herrn Jesus Christus. Dann spüre ich, wie mich seine lebendige Gegenwart im Heiligen Geist erfasst und emporhebt in die geistliche Sphäre. Denn Gebet besteht ja nicht nur darin, dass ich zu Gott rede und endlose Monologe führe, sondern auch darin, stille zu werden und auf seine Stimme und sein Reden zu hören. Und es gibt kein Mittel, um die Stimme Gottes klarer und reiner zu vernehmen, als in seinem biblischen Wort zu lesen. Beten und Bibellesen bilden eine untrennbare Einheit – man kann nicht sagen wo das eine aufhört und das andere beginnt. Außerdem zeigt uns die Bibel, wie und was wir gemäß dem Willen Gottes erbitten dürfen (1.Joh 5,14.15; Hebr 11,6; Jak 1,6.7). Denn Gott kann uns nicht alles gewähren, was wir gerne hätten – siehe dazu die nächste Frage.

 

5. In Psalm 54,7 spricht der Beter zu Gott: „Auf meine Gegner falle das Böse zurück. In deiner Treue vernichte sie!“ – „Darf“ man so beten?

£  Ja, das sehe ich so

¨  Nein, das sehe ich nicht so

Mein Kommentar:

David, der dieses Gebet an den HERRN richtete, hatte mehrere Frauen und Nebenfrauen. Das ist für uns Christen ein absolutes „no go“ (vgl. Mt 19,4-6). David gehörte offensichtlich einer ganz anderen Heilsordnung an und stand noch „unter dem Gesetz“. Er ist somit ein Repräsentant des „Alten Bundes“, der sehr auf irdische Segnungen ausgerichtet war – siehe dazu den „Segen des Gesetzes“ in 5.Mose Kap. 28. Für ihn war es richtig, so zu beten. Allerdings lässt sich besagte Textpassage auch anders übersetzen: „Siehe, Gott ist mir ein Helfer; der Herr ist der, der meine Seele stützt. Er wird das Böse zurücklenken auf meine Feinde; nach deiner Treue bringe sie zum Schweigen!“ (Ps 54,6.7 nach der rev. Elberfelder Übersetzung) In dieser Fassung können wir uns dem Gebet anschließen. Denn dass Gott die Bosheit der Übeltäter auf sie zurückfallen lässt, sofern sie nicht von ihren verkehrten Wegen umkehren, das ist ein ewiges geistliches Gesetz (Röm 2,6; 12,19;  Gal 6,7.8;  Spr 22,8). Doch wiedergeborene Christen gehören jetzt einer ganz neune Heilsordnung an. Sie sind durch ihren Glauben an Jesus Christus in den „Neuen Bund“ eingetreten. Sie haben den neuen Wein des Heiligen Geistes erhalten und sollen diesen nicht in die alten Schläuche (Ordnungen) des Mosaischen Gesetzes füllen. Denn sie sind nicht mehr „unter dem Gesetz“ (Röm 6,14). Sie empfangen in Jesus Christus „geistliche Segnungen in der Himmelswelt“ (Eph 1,3). Und weil sie gesegnet sind, sollen sie „segnen und nicht fluchen“ (1.Petr 3,9). Sie beten nicht „gegen“ ihre Feinde, sondern „für“ ihre Feinde (Mt 5,44). Jesus gibt seinen Jüngern die Anweisung: „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen!“ (Lk 6,27) Außerdem sind die wahren Feinde eines Christen nicht Menschen, sondern die verborgenen Hintergrundmächte des Teufels: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis …“ (Eph 6, 12)

Dieses krasse Beispiel weist auf einen wichtigen Grundsatz der Bibelauslegung hin: Beachte bei der Betrachtung eines Bibeltextes immer den heilsgeschichtlichen Hintergrund. Nicht alles was in der Bibel steht ist immer und überall für alle gültig!

 

6. Die Heilige Schrift sollte um moderne Texte ergänzt werden.

£  Ja, das sehe ich so

¨  Nein, das sehe ich nicht so

Mein Kommentar:

Gott hat in einem langen Editions-Prozess die Bibel hervorgebracht. Die Johannes-Offenbarung bildet den Abschluss. Dadurch hat Gott - der eigentliche Autor der Heiligen Schrift - einen Schlusspunkt gesetzt und gesagt, dass diesem letzten Buch der Bibel nichts mehr hinzugefügt werden darf (Offb 22,18). Ebenso wenig darf von der Bibel etwas weggestrichen werden (Vers 19). Der Reichtum der Bibel ist unerschöpflich. Darin hat der Herr alles gesagt bzw. aufschreiben lassen, was nötig ist. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ein Leben reicht eigentlich nicht aus, die Fülle dieses geistlichen Reichtums auszuschöpfen. Ich bin immer etwas betrübt, wenn ich von Christen höre, dass sie, obwohl sie schon Jahrzehnte im Glauben sind, es immer noch nicht fertig gebracht haben, die Bibel einmal vollständig durchzulesen. Natürlich gibt es neben der Bibel viele gute Bücher, die lesenswert sind und den Glauben erbauen. Ich schätze gute Bibelkommentare und Roman-Biographien von Männern und Frauen Gottes, die durch ihr Leben und Wirken Großes mit und für den Herrn bewirkt haben. Doch diese Schriften sollten neben der Bibel stehen bleiben und nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen werden. Im Moment lese ich mit Gewinn die Roman-Biographie von Tanja Douglas: „Der Feuervogel von Konstanz“ (über den reformatorischen Gelehrten Jan Hus, der als Ketzer verbrannt wurde, weil er sich gegen die Missstände der katholischen Kirche wendete). Doch leider gibt es auch viele Bücher, die falsche Lehren und „andere Evangelien“ transportieren (Gal 1,6-9; 2.Kor 11,3.4), wie bspw. die Bücher von W. P. Young „Die Hütte“ und „Der Weg“. In diesen verbreitet der Autor neben 12 weiteren Irrlehren die massive Verirrung der Allversöhnungslehre (die besagt, dass irgendwann alle Menschen erlöst sein werden). Diese Bücher bilden für viele Christen einen gefälligen, aber trügerischen Bibelersatz. Das halte ich für eine Taktik des Widersachers Gottes, der ein „Vater der Lüge“ ist (Joh 8,44). Und die religiösen Lügen gehören zum Spezialgebiet dessen, der sich als „Engel des Lichts“ tarnt – und seine Diener als Diener der Gerechtigkeit auftreten lässt (2.Kor 11,3.4.13-15). Mehr dazu in meiner Schrift: „Wer ist der Satan?“ – Link: https://www.exegesa-bibel-lehrdienst.de/wer-ist-der-satan/

 

7. Die Bibel ist ohne Wenn und Aber Gottes Wort.

¨  Ja, das sehe ich so

£  Nein, das sehe ich nicht so

Mein Kommentar:

Dem kann ich – jetzt nach über 40 Jahren Bibelstudium – immer noch bzw. wieder aus vollem Herzen zustimmen. Aber das war ein langer Weg mit heftigen inneren  und äußeren Auseinandersetzungen mit der akademischen Bibelkritik. Ich habe nach Jahren des Ringens einen sicheren Stand gewonnen und kann mit Gewissheit bekennen: In der Bibel ist Gotteswort und Menschenwort deckungsgleich. – Die heute in Kirchen und Freikirchen verwendete Formel „Im Menschenwort der Bibel ist Gottes Wort enthalten“ ist unzutreffend – klingt zwar schlau, ist aber letztendlich eine Absage an das Bekenntnis zur Bibel als vollständiges Gottes Wort. Nur wenn ich weiß, dass jedes Wort der Bibel Gotteswort ist, kann ich vertrauensvoll im Glauben auf dieses Fundament bauen (vgl. Mt 7,24-27). Die Bibel ist kein Sandkasten, in dem wir mit den fragwürdigen Methoden der akademischen Bibelkritik nach Gottesworten sieben müssen, sondern eine Schatztruhe voller Gold und Silber, Edelsteine und Perlen. Mehr dazu in dem von mir verfassten Dokument „Die Bibel – das sichere und unerschütterliche Fundament“ – Link: https://www.exegesa-bibel-lehrdienst.de/die-bibel-das-sichere-fundament/

8. Es ist heute besonders wichtig, die Bibel kritisch auszulegen.

£  Ja, das sehe ich so

¨  Nein, das sehe ich nicht so

Mein Kommentar:

Ich bin nicht dafür, die Bibel kritisch auszulegen - gemäß der akademisch-theologischen, historisch-kritischen Methode. Denn diese Pseudo-Wissenschaft baut auf menschliche Vernunftschlüsse auf und wird nicht dem übernatürlich-spirituellen Gehalt des biblischen Offenbarungswortes gerecht. Der menschliche natürliche Verstand hat nicht das Format, sich als Richter über das inspirierte Wort Gottes zu erheben. Ich vertrete eine andere Form der Bibelkritik: Wir Menschen sollten uns in demütiger Haltung von Gott durch sein biblisches Wort kritisieren lassen.

 

9. Die biblischen Lesungen sind im Gottesdienst genauso fundamental wie die Eucharistie oder das Abendmahl.

¨  Ja, das sehe ich so

£  Nein, das sehe ich nicht so

Mein Kommentar:

Die Lesung des Wortes Gottes im Gottesdienst ist meinem Verständnis nach sogar noch wichtiger als die von Jesus eingesetzten Erinnerungszeichen. Diese Handlungen sind keine sakramental-magisch wirksamen Rituale, durch die uns Gott substantielle Gnade mitteilt (wie die sakramentalistisch geprägten Volkskirchen versprechen), sondern einfach Erinnerungszeichen. Die wirksame Heilsübermittlung geschieht nicht durch kirchliche Rituale, sondern durch den Glauben an die Verheißungen und Heilszusagen des Wortes Gottes - siehe Röm 10,17; Eph 1,13; Joh 8,31.32 vgl. 1.Kor 1,17.21. Das Wort ist lebendig und wirksam und bewirkt das, wozu Gott es gesandt hat (Hebr 4,12; Jer 1,12; Jes 55,11) – es bewirkt heilsame Erkenntnis, die zum Glauben und damit zur Erlösung, Rechtfertigung und geistlichen Wiedergeburt führt (Röm 10,8.9; 1.Petr 1,23.25).

 

10. Können die vielen Wunder-Erzählungen der Bibel den Glauben festigen?

¨  Ja, das sehe ich so

£  Nein, das sehe ich nicht so 

Mein Kommentar:

 

Die übernatürliche Dimension und das wunderbare Handeln Gottes mit den Menschen ist ja gerade das Markenzeichen Gottes. Sollte der, der das grandiose Weltall auf wunderbare Weise geschaffen hat, nicht in der Lage sein, Wunder zu tun und souverän in das Weltgeschehen einzugreifen?! - Er ist der Allmächtige und er vollbringt im Himmel und auf der Erde alles das, was er tun will, und keine Hand kann ihm wehren und ihn zur Rechenschaft ziehen: Was tust du?! (frei nach Dan 4,32) Gerade in der gegenwärtigen Corona-Krise ist es beruhigend zu wissen, dass Gott "das Heft in der Hand hält" und dass Jesus Christus alle Gewalt inne hat im Himmel und auf der Erde (Mt 28,18).  Und dass er auch jetzt die Macht hat, Menschen auf wunderbare Weise vor dem Bösen zu bewahren. Wenn er dann aber doch nach seinem höheren Ratschluss Unheil zulässt (weil es hier auf der Erde ja nicht primär darum geht, das Leben möglichst sorglos und unbeschwert abzufeiern), dann dürfen wir wissen, dass es uns zum Besten dienen muss (Röm 8,28; 11,33). Wunder stärken unseren Glauben (Joh 20,30.31), aber sie bringen uns nicht in den Himmel – das tut allein der schriftgemäße Glaube an Jesus Christus und an sein Evangelium (1.Kor 15,1-4).

 

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©  2020 – Joachim Hübel -  exegesa.bibel.lehrdienst.de

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