Christ und Politik Joachim Hübel

Die Bundestagswahl 2021 und der damit verbundene Wahlkampf waren leider auch dieses Mal wieder eine schäbige Politshow. Ein ganzes Heer von berufsmäßigen Schlechtmachern (Reporter / Journalisten) wartet nur mit aufgestellten Ohren (Mikrofonen) und mit „Argusaugen“ (Kameras) darauf, dass die Kandidaten ihre Performance vermasselten. Eine unbedachte Äußerung oder ein Lachen am falschen Ort, und schon wendete sich die Wählergunst und die Umfragewerte sanken.

Entschiedene Christen und die christliche Kleinpartei Bündnis C waren ebenfalls zur Wahl angetreten und präsentierten ihr Parteiprogramm und ihre Kandidaten. 46.334 Wähler haben Bündnis C ihre Stimme gegeben (40.126 Zweitstimmen) - und dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie sich eine Politik mit Gott und mit seinem biblischen Gerechtigkeitsmaßstab wünschen.

Diese Schrift (33 Seiten) steht ganz unten als kostenloses Download-Dokument im pdf-Format zur Verfügung. 

 

Ist das politische Engagement entschiedener Christen überhaupt mit dem Glauben zu vereinbaren? – So lautet die kritische Anfrage vieler bibelorientierter, evangelikaler Christen.  

 

Deshalb möchte ich hier einmal folgende Fragen untersuchen:

1. Ist Politik ein „schmutziges Geschäft“, mit dem entschiedene Christen nichts zu tun haben sollten?

2. Ist Regierung eine Institution Gottes oder eine rein menschliche Einrichtung - oder gar ein Instrument des Teufels?

 

3. Ist die Wahlstimme an eine christliche Kleinpartei eine verlorene Stimme? 

Ich (Joachim Hübel) bin seit fast 30 Jahren Mitglied der PBC (Partei Bibeltreuer Christen) und der Nachfolgepartei Bündnis C. Ich war einige Jahre Vorsitzender eines Kreisverbands und eines Bezirksverbands. Heute bin ich nur noch passives Mitglied von Bündnis C, da mein aktives Engagement primär auf die Arbeit des Exegesa-Bibel-Lehrdienstes gerichtet ist. Doch aus meinen erworbenen Erfahrungen kenne ich die Argumente für und wider die politische Betätigung entschiedener Christen gut.

In christlichen Kreisen – vor allem im freikirchlich-evangelikalen Bereich – hält sich hartnäckig der Mythos und die Behauptung, dass wahre Christen die Finger von der Politik zu lassen haben, weil diese ein „schmutziges Geschäft“ sei. - Das wäre vielen Nichtgläubigen natürlich ganz recht so, denn dann könnten sie bzw. ihre politischen Repräsentanten auf diesem Terrain ungestört schalten und walten. Daher muss an dieser Stelle daran erinnert werden, dass die Staatsregierung als solche eine Instanz (Einrichtung) ist, die von Gott gegeben ist. Der Apostel Paulus bezeichnet sie sogar als „Diakonin (= Dienerin) Gottes“ (Römer-Brief 13,4). Welche Personen bzw. Parteien die Regierungsposten dieser Institution dann im Einzelnen besetzen, das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Auch Gott mischt da in ganz entscheidender Weise mit. Im biblischen Wort finden wir dazu einen wichtigen Hinweis: „Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind sein. Er ändert Zeiten und Fristen, er setzt Könige [Regenten/Politiker] ab und setzt Könige [Regenten/Politiker] ein; er gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen; er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.“ (Daniel 2,20-22 – siehe auch Daniel 4,14.31.32;  Hiob 34,10-30 – die Bibelstellen werden durchgehend in der rev. Elberfelder Übersetzung zitiert)

Es ist der allmächtige Gott, der Regierungen verordnet bzw. gewähren lässt (vgl. Röm 13,1ff). Aufgrund von Bosheit und Ungerechtigkeit muss er leider vielen Nationen eine harte Regierung verordnen. Das musste auch unsere deutsche Nation unter der Nazi-Herrschaft erfahren. Dadurch hat er die intellektuelle Anmaßung und Überheblichkeit des „Volkes der Dichter und Denker“ gedemütigt. 

Es ist Gott, der Menschenherzen lenken kann (Spr 16,9;  21,1) – und in einer Demokratie auch die Wählergunst. Deshalb sollten wir zu Ihm beten, damit er den Weg für eine gerechte, integere Regierung ebnet, so wie wir sie gerade jetzt in Zeiten der Krise dringend brauchen. Versäumen wir das, dann bekommen wir als Züchtigung Gottes eine Regierung, wie wir sie verdienen. Doch dann wehe uns! (Jer 26,9-11;  Ps 2,1-12) – Was nach der nationalsozialistischen Regierung im „Dritten Reich“ übrig blieb, war ein rauchendes Trümmerfeld und in vielen Regionen „verbrannte Erde“. Gottes Vorsehung und Führung entheben den Menschen keinesfalls seiner Willensfreiheit, seiner Verantwortung und der daraus entstehenden Folgen. – Christen, die engagiert und leidenschaftlich beten, nehmen Einfluss auf die Staats- und Weltpolitik und können das Böse bis zu einem bestimmten Grad eindämmen und aufhalten (siehe Mt 6,9.10;  1.Tim 2,1-3;  2.Thess 2,3-8).

 

Der Teufel präsentiert sich ja gern als „Fürst dieser Welt“ und beansprucht für seine Leute das Regierungs-Monopol (Joh 16,11; 12,31 - vgl. 2.Kor 4,4). Seine Behauptung bei der Versuchung Jesu, dass er über die Reiche dieser Welt herrsche und souverän deren Regenten einsetze (siehe Mt 4,8.9), lässt sich anhand des biblischen Wortes Gottes als Täuschung entlarven (z.B. Dan 2,20-22;  4,31.32;  Ps 24,1;  115,16;  2.Mo 15,9). Der Teufel ist und bleibt der „Vater der Lüge“ (Joh 8,44) der durch seine „Propheten“ unablässig falsche Ansichten in Umlauf setzt (auch in der Christenheit).

Nein, nicht Satan ist der Herrscher der Welt (d.h. der Schöpfung und der Erde), der nach seinem Willen Regenten einsetzt, sondern Jesus Christus. Dieser wurde nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt zur Rechten Gottes auf dem Himmelsthron als souveräner Pantokrator (Allesbeherrscher) eingesetzt (Mk 16,19;  Hebr 10,12;  12,2;  Phil 2,5-11;  Eph 1,20-23;  1.Petr 3,22). Deshalb kann Jesus mit Fug und Recht erklären: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ (Mt 28,18) 

Jesus Christus als Pantokrator (universaler Weltherrscher)

Jesus Christus herrscht, bis Gott-Vater ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt und unterworfen hat (1.Kor 15,25-28;  Hebr 1,13;  2,5-15). Er ist es auch, der die Staatsregierung als zeitliche Übergangsordnung eingesetzt hat, damit in einer gefallenen Schöpfung nicht das Böse überhand nimmt (Kol 1,15-17;  Joh 1,1-14.18;  Röm 13,1ff;  1.Petr 2,13-15;  1.Tim 2,1.2). Dementsprechend haben politische Entscheidungsträger und Regenten ihr Mandat und ihren Regierungsauftrag in erster Linie von Gott erhalten. Sie tragen dafür, wie sie ihr Amtspflicht erfüllen, eine hohe Verantwortung vor Gott.

 

Entschiedene Christen in der Politik wollen nicht die Errichtung eines christlichen „Gottesstaates“ mit dem Christentum als diktatorisch vorgeschriebene Staatsreligion. Sie wissen, wie wichtig das Prinzip des Laizismus (der Trennung von Staat und Kirche bzw. Religionsgemeinschaft) und der Gewaltenteilung (in Legislative, Judikative und Exekutive) für das Wohl und Gedeihen der Gesellschaft ist. Entschiedene Christen als Politiker setzen sich dafür ein, dass Gerechtigkeit in Form von freiem, fairem Wettbewerb und von Ehrlichkeit herrscht. Sie wissen, dass die Beachtung der Schöpfungsordnung Gottes ein hohes Maß an Lebensqualität garantiert. Sie machen sich stark für die Förderung der schöpfungsgemäßen Ehe und Familie als heilsame Keimzelle des Staates. Sie kämpfen für Sicherheit, für die Unantastbarkeit der Menschenwürde und für den Lebensschutz für alle - besonders aber der Schwachen, Kranken, Benachteiligten, Verfolgten und Ungeborenen. Sie treten ein für die Bewahrung der Schöpfung und der Natur, und für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Sie wollen, dass Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Bildungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit, Gleichberechtigung, die Freiheit der individuellen Lebensgestaltung und die freiheitlich-demokratische Grundordnung erhalten bleiben. Sie stellen sich entschieden dagegen, dass Politik für lobbyistische, machtpolitisch-ideologische Interessen missbraucht wird, deren Vertreter sich oftmals nicht scheuen, das Wohl des Individuums und das Gemeinwohl ihren unlauteren Zielen zu opfern. – Zu weiteren Zielen und Grundsätzen der christlichen Kleinpartei siehe die Homepage von Bündnis C, deren Parteiprogramm (als Kurzversion) und deren Kampagne zur Bundestagswahl 2021. Bündnis C steht für eine Politik nach Gottes biblischer Gerechtigkeitsnorm. 

Zu einer Demokratie und zu einer pluralistischen Gesellschaft gehören Kompromisse. Doch sie sollten nicht zu entschiedenen Christen gehören, wenn es um zentrale(!) Gebote Gottes geht. Bündnis C möchte das Wählerpotential jener Christen aktivieren, die seit langem nicht mehr zur Wahl gehen, eben weil sie keine Partei wählen wollen, die verhängnisvolle Kompromisse eingeht. Wenn jemand meint, er müsse bei einer politischen Wahl das „kleinere Übel“ wählen, so kann er das ja tun. Durch das Bündnis C besteht jedoch die Möglichkeit, etwas zu wählen, was weder ein kleines noch ein großes Übel ist. Ob diese Stimme dann eine verlorene Stimme ist (weil die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass Bündnis C die 5% Hürde schafft), darauf gehe ich weiter unten im 3. Beitrag ein (ab Seite 22). Soviel sei hier schon mal angedeutet: Jede (scheinbar verlorene) Wahlstimme, die zum Ausdruck bringt, dass sich Menschen nach einer Politik sehnen, die dem Gerechtigkeitsmaßstab Gottes folgt, ist in den Augen Gottes kostbar und wird nicht wirkungslos bleiben.

Jedenfalls hat Bündnis C die Absicht, Gott und seinen gerechten Anordnungen und Wertmaßstäben treu zu bleiben. Sie wird keine Koalition eingehen, bei der sie ihr Profil verliert und die existentielle Grundordnung Gottes wie die Zehn Gebote (2.Mo 20,1-17) verraten muss. Bündnis C und seine Mitglieder wollen in der politischen Szene – ob außer- oder innerparlamentarisch – als „Salz“ wirken, das in den Wunden einer „gottlosen“, ungerechten Politik brennt. Bündnis C möchte „Das Gewissen in der Politik“ sein.

Wir sollten dankbar sein, dass es die Partei Bündnis C gibt, und dafür, dass sich entschiedene Christen immer noch für die politische Arbeit zur Verfügung stellen. Aufgrund ihrer Existenz und ihres Engagements wird später niemand die Anklage erheben können: Wo wart eigentlich ihr Christen!?

Jedenfalls beginnt der positiv wirksame und segensreiche Einfluss, den eine christliche Partei ausübt nicht erst dann, wenn ihre Kandidaten ins Parlament, in den Landtag oder in den Stadtrat einziehen. Gemäß dem Parteien-Gesetz (§ 1, Abs. 1) bestehen die legitimen Aufgaben von Parteien nämlich darin:

„... an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mitzuwirken, indem sie ... auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluss nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, ..., sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung im Parlament und Regierung Einfluss nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozess der staatlichen Willensbildung einführen ...“.

 

Und genau das will und tut Bündnis C schon heute mit den Mitteln, die ihr als politische Partei zur Verfügung stehen. Mit ihren klaren Aussagen im Parteiprogramm, in Flyern, auf Plakaten, in Medienauftritten, bei Gesprächen an Infoständen auf der Straße etc. nimmt sie Einfluss auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung und fördert die politische Willensbildung der Bürger.

Eine Aufgabe der Partei Bündnis C besteht auch darin, die Möglichkeiten und Kräfte der entschiedenen Christen zu bündeln. Bündnis C soll ein Sprachrohr sein für überzeugte Christen und für christliche Gemeinden/Kirchen. Dadurch soll unsere Gesellschaft mit lauter Stimme auf die Wahrheit und Wertmaßstäbe Gottes aufmerksam gemacht werden. 

Auch bei manchen Christen rufen die Begriffe „Politik“/„politisch“ negative Assoziationen und Vorstellungen hervor. Sie denken an endlose Bundestagsdebatten, an die hohlen Sprüche der Wahlpropaganda oder an irgendwelche Skandale von Politikern. Das ist jedoch ein völlig einseitiges, negativ belegtes Verständnis.

Was ist Politik ihrem Wesen nach? – Der Begriff Politik leitet sich von dem griechischen Wort „Polis“ (= Staat/Stadt) ab. Politik beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Angelegenheiten, die die Regierung eines Staates (bzw. eines Bundeslandes, eines Regierungsbezirks oder einer Stadt/Ortschaft) betreffen. Dazu gehört vor allem die ordnungsgemäße Führung eines Gesellschaftsgefüges durch autorisierte Amtsträger (in einer Demokratie sind das die gewählten „Politiker“ als Volksvertreter). In der Politik geht es um die Förderung des Gemeinwohls und die Regulierung des ordnungsgemäßen Zusammenlebens der Bürger vermittels weiser Gesetzgebung (Legislative) zum Schutz des Lebens und des Eigentums, zur Förderung des wirtschaftlichen Gedeihens und zur Entwicklung eines hohen kulturellen Standards. Zur Politik gehört aber auch die Schaffung eines wirtschaftlichen Ausgleichs zur angemessene Versorgung der Alten, Schwachen, Kranken, Witwen und Waisen.

Wir sehen: Politik ist also nichts anderes als die ordnungsgemäße Regulierung eines Gesellschaftsgefüges. Politik umfasst alles, was das öffentliche und private Zusammenleben von Bürgern betrifft. Denn der Mensch ist ein „zoon politikon“ (Aristoteles), d.h. ein „politisches Wesen“ - zur Gemeinschaft geschaffen und von der Gemeinschaft abhängig. „Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst.“ (Röm 14,7 –  siehe auch 1.Kor 12,26)

Im Neuen Testament (Bibel) wird die Aufgabe der Politik und der Regierung auf eine kurze Formel gebracht: „Bestrafung der Übeltäter und Lob (d.h. Förderung) derer, die Gutes tun“ (1.Petr 2,14) In der Realpolitik umfasst das ein breites Spektrum.

Leider geht es auch heute vielen Mitbürgern nur noch um „panem et circenses“ - um „Brot und Spiele“ (wie schon der antike Satiriker Juvenal klagte) - oder wie wir es heute ausdrücken würden, um „Wohlstand und Vergnügen“. Viele entziehen sich ihrer gesellschaftlichen und demokratischen Mitverantwortung. Doch wenn etwas schief geht, dann sparen sie nicht mit lauter Kritik und Schelte. Entschiedene Christen sollten dazu einen Kontrast darstellen. Gemäß der Heiligen Schrift sollen Gläubige ein geistlicher „Brief Christi“ an die Gesellschaft sein (2.Kor 2,2.3) durch den ihre Mitbürger auf Gott und sein Rettungsangebot, aber auch auf seine wunderbaren Verordnungen und weisen Lebensregeln aufmerksam gemacht werden.

Bündnis C erfüllt keinen Selbstzweck. Ihr Auftrag besteht darin, Christen im gesellschaftlichen und politischen Bereich zu informieren, zu motivieren und zu mobilisieren. Bündnis C versteht sich als überkonfessionelles Organ, das entschiedenen Christen und christlichen Gemeinden dient und dabei hilft …

-   in der Gesellschaft Salz und Licht zu sein (Mt 5,13-16)

-  für die Regierung zu beten (1.Tim 2,1-4;  Jer 19,7)

-  die Gerechtigkeitsmaßstäbe Gottes zu verbreiten (Mt 5,17-19)

-  staatsbürgerliche Verantwortung zu übernehmen (Tit 3,1;  1.Petr 2,13.14;  Röm 13,1-4)

-  das Gemeinwohl zu fördern (Gal 6,10;  Mt 5,46-48;  Jer 29,7)

-  zeitgeschichtliche Vorgänge geistlich zu beurteilen (Mt 16,2.3;  Lk 12,54-57;  1.Kor 2,13-16)

-  und manches mehr

Doch nun zur Beantwortung der eingangs gestellten Fragen. Dazu präsentiere ich drei von mir verfasste Schriften: 1. Christsein und Politik“, 2. Der politische Auftrag der Christen“ und 3. Eine Stimme an eine Kleinpartei - eine verlorene Stimme?“

Den Abschluss dieser Schrift bildet eine kurze Darstellung des Grundgesetztes Gottes – das sind die Zehn Gebote. In kurzen Erklärungen weise ich auf die Verfälschungen hin, die diese elementaren Lebensregeln im Laufe der Kirchengeschichte sowohl von der Übersetzung als auch von der Interpretation her erfahren haben.

 

Herzliche Grüße aus Bamberg – im November 2021 – Joachim Hübel


Christsein und Politik

 

  
Joachim Hübel

1.  Christsein und Politik

Unter Christen gibt es verschiedene Auffassungen darüber, ob bei politischen Wahlen der Gang zur Wahlurne mit dem Glauben zu vereinbaren sei.

Allerdings scheint für viele kein Zweifel darüber zu bestehen, dass ein entschiedener Christ, wenn er glaubwürdig bleiben wolle, auf gar keinen Fall etwas mit politischen Aktivitäten zu tun haben sollte. - Politik ist ein schmutziges Geschäft! Mit dieser weltlichen Angelegenheit sollten sich wahre Gläubige nicht die Finger schmutzig machen!“ - So meinen manche. Für sie ist es unvorstellbar, dass gläubige Christen politische Ämter bekleiden oder gar eine „christliche“ Partei gründen.

In naher und ferner Vergangenheit hat sich immer wieder erwiesen, dass es in den Staatsgeschäften und bei den Politikern oftmals nicht ganz „sauber“ und mit „rechten Dingen“ zugeht. Doch das liegt keineswegs daran, dass die Politik an sich ein „schmutziges Geschäft“ ist. Es zeigt sich vielmehr, dass die Personen, die sich im Regierungsgeschäft befinden, ebenso fehlerhafte und versuchbare Menschen sind wie alle anderen.

Außerdem sind Politiker in ganz besonderer Weise dem Blick der Öffentlichkeit ausgesetzt. Gerade politische Skandale werden in den Massenmedien mit großer Sensationslust breitgetreten. Die Gegenpartei wartet doch nur auf solche Gelegenheiten. Aber stellt man an Politiker und Amtspersonen nicht auch - mit Recht - einen besonders hohen Anspruch was Lauterkeit, Integrität und Charakterfestigkeit anbelangt?! Würde man den gleichen strengen Maßstab beispielsweise an Geschäftsleute und Manager der freien Wirtschaft anlegen? (wo Steuerhinterziehung, Übertretung von Gesetzesbestimmungen, Korruption und Schmiergeldzahlung zur Tagesordnung gehören!)

Und da soll gerade die Staatsführung und Kommunalregierung einem Personenkreis verschlossen bleiben, von dem man am ehesten annehmen darf, dass es sich dabei um verantwortungsvolle, charakterfeste und ehrliche Leute handelt: die entschiedenen Christen!?

2.  Die Regierung nach dem Willen Gottes

Anhand der Bibel wollen wir einmal feststellen, was Gott über Politik und über das Regierungsgeschäft sagt. Wir lesen im Römerbrief 13,1-7 (in der zeitgemäßen Bibelübertragung „Hoffnung für alle“):

„Jeder soll sich den bestehenden staatlichen Gewalten unterordnen. Denn es gibt keine Autorität, die nicht von Gott kommt. Jede staatliche Autorität, ist von Gott eingesetzt (o. verordnet). Wer sich also den Behörden (o. Regierenden) widersetzt, handelt gegen die von Gott eingesetzte Ordnung und wird dafür von ihm bestraft werden. Wer gut und richtig handelt, braucht die Autorität des Staates ohnehin nicht zu fürchten; das muss nur, wer gegen das Recht verstößt. Wollt ihr also ohne Angst vor Bestrafung leben, dann haltet euch an die Gesetze. Euer gutes Verhalten wird Anerkennung finden. Die öffentliche Gewalt steht im Dienst Gottes zum Nutzen jedes einzelnen. Wer aber Unrecht tut, muss sie fürchten, denn Gott hat ihr nicht ohne Grund die Macht übertragen, Strafen zu verhängen. Sie handelt im Auftrag Gottes, wenn sie Gesetzesbrecher verfolgt und bestraft. Es sind also zwei Gründe, weshalb sich Christen den staatlichen Organen unterordnen müssen: zum einen ist es der drohende Zorn Gottes, zum anderen aber auch unser Gewissen, das uns sonst vor Gott anklagen würde. Weil die Beamten als Beauftragte des Staates ihren Dienst im Auftrag Gottes ausüben, zahlt ihr ja auch Steuern. Gebt also jedem, was ihr ihm schuldig seid. Zahlt die Steuern, die man von euch verlangt, ebenso den Zoll. Unterstellt euch der Autorität des Staates, und erweist denen, die Anspruch darauf haben, den notwendigen Respekt.“ (Römer 13,1-7)

Hier lesen wir erstaunlicherweise gar nichts von einem „schmutzigen Geschäft“!

Es wird sogar festgestellt, dass die Staatsmacht „im Dienste Gottes steht“, um in unserer Gesellschaft für Recht und Ordnung zu sorgen. Viele haben keine Vorstellung davon, was es bedeuten würde, wenn sie in chaotischen, anarchistischen Zuständen leben müssten.

Die staatlichen Beamten und Regierenden sind dementsprechend Personen, „die ihren Dienst im Auftrag Gottes ausüben“! (Um Urtext heißt es sogar, dass die Staatsmacht eine „Dienerin (wört.: Diakonin) Gottes“ ist, die „das Schwert  (= Exekutive) nicht umsonst trägt“! - Römer 13,4) Das Wort Gottes sagt also eindeutig: Regierung ist von Gott angeordnet! Sie ist eine Institution, die im Auftrag Gottes handelt und deshalb mit ihrem Handeln in besonderer Weise vor Gott verantwortlich ist.

3.  Die Notwendigkeit von staatlicher Regierung

 

Als Gott die Menschen erschuf, setzte er sie in den „Garten Eden“ und vertraute ihnen die Herrschaft über alle anderen Kreaturen an (1.Mose 1,26-28). Von einem zerstörerischen Missbrauch der Schöpfung war nicht die Rede, sondern von einer verantwortungsvollen Pflege. Der Mensch sollte die ihm anvertraute Schöpfung „bewahren“ (1.Mose 2,15).

Auch sollte der Mensch nicht über andere Menschen herrschen! Jeder einzelne war ursprünglich der unmittelbaren Regierung Gottes unterstellt.

 

 Durch den Sündenfall geschah jedoch eine geistliche Trennung des Menschen von Gott (von dem Wort „Ab-sonderung“ kommt das Wort Sünde). Weil der Mensch nun vom geistlichen Lebens- und Liebestrom Gottes abgeschnitten war, entstand in seinem Innersten eine egoistische, habgierige  und  gewalttätige „Raubtiernatur“ - das „böse Herz“ des Menschen (siehe: Markus 7,21.22;  1.Mose 6,7.13;  8,21;  Römer 3,9-20.23)

Die Bibel offenbart uns eine bittere Wahrheit: ausnahmslos alle Menschen werden mit dieser „sündigen Wesensnatur“ geboren und vererben diese dann wieder an ihre Kinder weiter (= „Erbsünde“) - siehe dazu 1.Mose 5,3;  Römer 3,9-20.23;  5,12-19. 

 

Dieses geistliche Gesetz sehen wir überall in der Realität bestätigt. Und doch gibt es kaum etwas, dem so vehement widersprochen wird wie der allgemeinen Sündhaftigkeit. Alle Menschen sind „Sünder“! Das heißt aber nicht, dass alle Menschen Schwerverbrecher sind. Es gibt sogar sehr „wohlanständige“ Sünder, die keine großen Sünden begehen. Bei diesen schlummert die sündige Wesensnatur unter einer Decke der „guten Erziehung“. Doch auch sie haben eine „Raubtiernatur“ und sind in der entsprechenden Situation „zu allem fähig“1. Natürlich ist der Mensch nicht nur böse; er hat auch gute Anlagen und Bestrebungen in sich (Römer 7,18-23;  Johannes 3,19-21;  Matthäus 5,45;  12,35;  22,10 – vgl. Lukas 1,5.6;  1.Mose 6,9).

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1 Die Bibel betont jedoch: die Wurzel aller Sünde (die Ursünde) ist die Gottlosigkeit - d.h. ein Leben ohne Gott - ganz nach eigener Fasson - nach den eigenen, egoistischen Wünschen, Plänen und Zielen - siehe Römer 3,11;  Johannes 16,9.

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Seit der Menschwerdung Jesu Christi hat nun jeder einzelne Mensch eine reale Aussicht auf „Erlösung“ aus diesem unheilvollen Zustand, den die Bibel den „geistlichen Tod“ nennt (Epheser 2,1-4) und der zwangsläufig zum ewigen Tod, zur Verdammnis, führt (Römer 6,23;  Offenbarung 20,11-15). 

Jesus Christus hat durch seinen Kreuzestod die Sünden der ganzen Welt gesühnt (1.Petrus 3,18;  1.Johannes 2,1.2). Wer nun durch den Glauben an IHN zu Gott umkehrt und Sündenvergebung empfängt, der wird vom ewigen Tod erlöst und erlangt ewiges Leben (Johannes 3,16). (Dieses beginnt übrigens schon hier auf Erden!)

Das Wunder der Errettung geschieht hier und jetzt in diesem Leben - und zwar durch eine ganz persönliche Entscheidung. Siehe dazu die Schrift „Fünf Schritte in ein neues Leben“. (Der volkskirchliche Sakramentalismus – die vermeintliche Heilsübermittlung durch traditionelle, kirchliche „Sakraments-Rituale“, bringen leider nur geistlich tote Namens-Christen hervor! Siehe dazu das Dokument „Bedingungslos von Gott geliebt, erlöst und angenommen?“)

Direkt bei der Bekehrung geschieht die Erlösung – und zwar in einem Augenblick. Da wird der Betreffende durch die Kraft des Geistes Gottes „geistlich wiedergeboren“ (Johannes 3,5-8) und empfängt ewiges Leben.

Die charakterliche Umformung des wiedergeborenen Christen ist jedoch eine lebenslange Erziehung in der „Schule Gottes“ (Kolosser 3,8-10;  Philipper 1,6;  Hebräer 12,4-11). Deshalb brauchen auch wiedergeborene Christen Gebote. Wie viel mehr haben dann alle anderen (noch) unerlösten „Sünder“ Staatsgesetze und eine übergeordnete Aufsicht nötig. Durch diese Mittel müssen sie nötigenfalls mit staatlicher Gewalt in ihre Grenzen verwiesen werden.

Das deutsche Volk besteht also - wie alle anderen Völker auch - aus versuchbaren Menschen, die eine sündige Wesensnatur in sich tragen. Jeden Tag sind sie den mannigfaltigsten Versuchungen zu großen und kleinen Sünden ausgesetzt. Meist verfügen sie aber nicht über die nötige Selbstbeherrschung und moralischen Widerstandskräfte, um zu widerstehen. Deshalb ist eine äußere Kontrollinstanz unbedingt notwendig.

 

Gerechte Gesetze, Behörden, Polizei, Gerichte und Strafvollzug sorgen in unserem Staat für „Recht und Ordnung“. Sie verbürgen sich einerseits für Ordnung (man denke da nur an den Straßenverkehr), andererseits aber - durch den Strafvollzug - auch für Abschreckung vor Gesetzesverstößen. Durch diese wirksamen Institutionen ist schon manche Kriminalität im Keim erstickt worden. Ein Blick in die Tageszeitung bestätigt immer wieder die Notwendigkeit der staatlichen Autorität. Selbst totalitäre, diktatorische Regime wie das Römische Reich zur Zeit des Apostel Paulus sorgten in der Gesellschaft für eine einigermaßen gerechte Grundordnung. 

4.  Unterwegs und aktiv im Auftrag des Herrn

Damit für Recht und Ordnung gesorgt wird, hat Gott jeder Nation die Institution der Staatsregierung gegeben („verordnet“)2 - siehe: 1.Petrus 2,13-15; Apostelgesch. 17,24-27;  1.Mose 11,6.7.9;  5.Mose 32,8). Durch die Regierung wird eine Übergangsordnung aufrechterhalten, bis das ewige Reich Gottes unter der unmittelbaren Herrschaft Jesu Christi anbricht.

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2 Weitere gottgegebene Instanzen sind: Ehe / Familie  und  Gemeinde / „Kirche“.

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Unsere Verantwortung als Staatsbürger ist es nun, die Regierungsposten mit den geeigneten Leuten zu besetzen. Die Demokratie gibt uns da mehr Spielraum als jemals zuvor. Als Staatsbürger haben wir die Möglichkeit, sowohl Kandidaten zu stellen, als auch zu wählen.

In dieser Sache ist auch das Gebet der Christen ein nicht zu unterschätzender Faktor (1.Timotheus 2,1-4). Schließlich ist es Gott, der die Weichen stellt, ob ein Volk die Regierung bekommt die es braucht, oder die es verdient (Daniel 4,14.22-34;  2,21;  Hiob 34,17-30). Christen und Kirchen unseres Landes haben in der Vergangenheit (z.B. im „Dritten Reich“) in dieser Hinsicht manchmal ihre Verantwortung vernachlässigt, indem sie das Feld den atheistischen (oder nur scheinbar „christlichen“) Staatsmännern überlassen haben. Doch auch damals gab es einige bekennende Christen wie Dietrich Bonhoeffer, die sich dem Verderben mit Gebet und Tat entgegenstemmten.

Aber selbst das Gebet erübrigt niemals das aktive Handeln - „Glaube ohne Werke ist tot!“ (Jakobus 2,26) Deshalb ist es nötig, dass sich gerade heute redliche, unbestechliche, reife Christen zur Verfügung stellen und durch die Partei Bündnis C (oder anderer Parteien) ihre Verantwortung vor Gott und Menschen nachkommen. Die Liebe zu ihrem Herrn Jesus Christus und das Bewusstsein, eines Tages für ihr Schalten und Walten zur Verantwortung gezogen zu werden, wird sie davor bewahren, sich in diesem Geschäft „die Finger schmutzig zu machen“ und sich auf skandalöse Affären einzulassen.

Mehr denn je ist es jetzt ein Gebot der Stunde, dass die wiedergeborenen Christen aufwachen und ihrem Auftrag nachkommen, in der Gesellschaft „Licht und Salz zu sein“ (Matthäus 5,13-16)

5.  Gemeinsam gegen die Zerstörung unserer Gesellschaft

Wenn wir uns aufmerksam umschauen, werden unsere Herzen erschüttert über die vielfältigen katastrophalen Zustände, die in unserem Land herrschen:

Verschwendung von Steuergeldern, soziale Ungerechtigkeit, Mietwucher, Verseuchung der Massenmedien (mit Pornographie, Gewaltverherrlichung, Okkultismus), Zerstörung der Familie, sexuelle Perversion, Abtreibung, Gewalt, Drogensucht, Öko-, Rechts- und Linksradikalismus, Terrorismus, Antisemitismus, Okkultismus, Raubbau und Zerstörung der Umwelt etc.. Das alles ist der Ausdruck einer um sich greifenden Orientierungslosigkeit und eines Mangels an festen Maßstäben. Die Gottlosigkeit treibt die Menschen in einen sündigen, zerstörerischen Lebensstil – und damit ins Verderben!

Doch nicht Resignation ist die richtige Reaktion auf diese Missstände, sondern hoffnungsvoller Glaube, optimistisches Gebet und mutiges Handeln.

Christen dürfen sich gerade jetzt nicht in eine fromme Scheinwelt zurückziehen und die Welt ihrem verhängnisvollen Lauf überlassen!

Jesus betete zum himmlischen Vater: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. ... Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt; ...“ (Johannes 17,15.18)

Und dann hat Jesus seinen Jüngern als Vermächtnis eine ganze Reihe von Aufträgen hinterlassen. Manche vergessen, dass der Missionsauftrag (Evangelisation) nicht der einzige Auftrag ist, den Gott uns gegeben hat. Durch das Wort Gottes sind wir angewiesen eine ganze Reihe von Aufträgen zu erfüllen - man denke nur an den „Kulturauftrag“ in 1.Mose 1,26-28;  2,15, bei dem es um die verantwortungsvolle Pflege, Bewahrung und Nutzung („Beherrschung“) der Schöpfung geht (1.Mose 2,15;  1.Korinther 7,31).

Wir haben heute die systematische Auflösung sittlicher Grundwerte vor Augen. Ohne diese Werte wird sich selbst eine freiheitlich-demokratische Grundordnung in ein antichristliches und menschenfeindliches Instrument verführerischer Machtpolitik verwandeln!

(Durch den Einfluss böser unsichtbarer Geistmächte wird die Entwicklung der „Vereinigten Staaten von Europa“ / EU mehr und mehr den Verlauf nehmen, der in der Offenbarung Kapitel 13 prophetisch vorgezeichnet ist. Als „Leib Christi“ haben wir aber die Verheißung, dass wir durch die Erfüllung unserer Aufträge – vor allem durch Gebet - ein wirksames Bollwerk gegen das endzeitliche Unheil aufbauen können - siehe 1.Thessalonicher 2,1-12.)

Gerade jetzt haben die Nachfolger Jesu den Auftrag, als „Botschafter für Christus“ zu wirken (2.Korinther 5,18-20) und für unser Land durch aktives Handeln und in der Fürbitte „in den Riss zu treten“ (Hesekiel 22,30.26).

6.  Feste Maßstäbe aufrichten

Jesus Christus hat seine Gemeinde (= die Summe aller gläubigen Christen) dazu berufen, feste Wertmaßstäbe zu bewahren und für deren Aufrichtung einzutreten:

 

Jesus stellt klar: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz (Moses) oder die Propheten (= Altes Testament) aufzulösen, ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen (was darin geschrieben steht –z.B. die Zehn Gebote). Denn wahrlich ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.“ (Matthäus 5,17-19)

 

Wir sollen anderen Menschen also nicht nur das Evangelium predigen!3 Wir sollen ihnen auch - anhand des Wortes Gottes (der Bibel) - den Unterschied zwischen Gut und Böse, zwischen Gerechtigkeit und Sünde aufzeigen - und ihnen durch unser Handeln ein gutes Vorbild geben (Matthäus 5,16;  1.Petrus 2,11.12).

 

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3 Das Evangelium, die „gute Botschaft“, lautet: Jesus Christus hat am Kreuz die Sünden der ganzen Welt gesühnt. Deshalb können Sünder allein durch den Glauben an Jesus Christus - ganz ohne Gesetzeswerke - die Gnade Gottes erfahren und Sündenvergebung empfangen. Sie werden durch den Glauben „gerechtfertigt“ - d.h. vor Gott in die Stellung von Gerechten gesetzt (Römer 3,22-24;  Epheser 2,8.9;  2.Korinther 5,21). Nach dem Empfang der Erlösung sollen sie aber nicht in der alten Bahn der Sünde weiterleben, sondern ein erlöstes Leben in der Gerechtigkeit Gottes führen (Römer 6,1-23). Sie sollen „alles halten, was Jesus geboten hat“ (Matthäus 28,19 - siehe auch Jakobus 2,17-26;  1.Johannes 5,3). Alle bewährten Gläubigen werden die Auferstehung zum ewigen Leben erlangen.

 

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Weil der Konstrukteur und Schöpfer aller Dinge auf unser Wohlergehen bedacht ist, hat er uns die „Heiligen Schrift“ (Bibel) als perfekte Gebrauchsanleitung anvertraut (5.Mose 4,6-9;  Römer 7,12;  3,20b). Es ist ein Akt der Nächstenliebe, auch andere auf das „Benutzerhandbuch Gottes“ aufmerksam zu machen, damit sie nicht sich selbst und anderen durch unsachgemäßes Verhalten massiven Schaden zufügen. Denn Sünde hat eine zerstörerische Dynamik. Jeder der die guten Lebensgesetze Gottes missachtet ruiniert sich (und andere) an Leib und Seele (Jesaja 3,9;  Römer 5,12;  1.Petrus 2,12;  Galater 5,16.17). Die Bibel ist ein sicheres Fundament sowohl für den Glauben als auch für ein reich erfülltes, gutes Leben hier und jetzt (Johannes 10,10;  Matthäus 7,24-27).

Christen kennen Gottes Weisheit und Seine Gerechtigkeitsmaßstäbe. Das verpflichtet! Die körperliche und seelische Zerstörung, die wir überall beobachten, würde drastisch zurückgehen, würde man die Gebrauchsanweisung Gottes kennen und beachten. Wer sie in seinem Leben anwendet, der findet innere und äußere Lebensqualität. Unsere Mitmenschen („Nächsten“!) müssen über diese universellen geistigen Gesetze informiert werden. Deshalb sagt Jesus seinen Jüngern: „... wer sie (die biblischen Gebote) aber tut und lehrt, der wird groß sein im Reich der Himmel.“ (Matthäus 5,19)

Die guten und gerechten Ordnungen Gottes ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken ist wesentliche Aufgabe und Berufung von Bündnis C. Damit erfüllt sie als Partei eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Als Partei stellt ihr der Staat deshalb auch bestimmte Wirkungsmöglichkeiten und Hilfsmittel zur Verfügung, weil sie ja mit ihrem Einsatz dem Gemeinwohl dient.

 

Jesus Christus erklärte: „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.“ (Lukas-Evangelium 21,33) Die Weisheit der Welt ist vergänglich. Sie ist Modeströmungen unterworfen. Was gestern als Wahrheit angepriesen wurde, ist heute längst überholt. Doch die Weisheit Gottes in seinem vom Heiligen Geist inspirierten biblischen Wort ist eine unvergängliche Weisheit. Deshalb lehrte Jesus den Menschen, die ihm nachfolgten: „Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den vergleiche ich mit einem klugen Menschen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus, und es fiel, und sein Fall war groß.“ (Matthäus-Evangelium 7,24-29)

Die biblischen Gebote Gottes erlauben uns eine klare Unterscheidung zwischen dem, was Recht und Unrecht ist, und dem was Gut und Böse ist (z.B. definiert sie genau was sexuelle Unzucht, was Inzucht oder was zerstörerischer Okkultismus ist).

Es muss allerdings beachtet werden, dass für eine Gesellschaft, die überwiegend aus Nichtgläubigen (Nicht-Christen) besteht, nicht in erster Linie die Bergpredigt (Matthäus Kap. 5-7) oder der paulinische Hymnus über die Agape-Liebe (1.Korinther 13,1-13), sondern das Gesetz Mose (z.B. die Zehn Gebote) die maßgebliche Richtschnur für die Gerechtigkeit ist. Die Bergpredigt ist vor allem an bekehrte, gläubige Nachfolger und Jünger Jesu gerichtet (Römer 1,12-16;  7,7-12;  Matthäus 5,19) Es wäre fatal, einen Staat mit den Geboten der Bergpredigt regieren zu wollen – z.B. mit dem Grundsatz „Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere da“ (Matthäus 5,39). Die Regierung und die Regenten (Politiker) sind ja gerade dazu bestimmt, im Auftrag Gottes dafür zu sorgen: „Bestrafung der Übeltäter, aber Lob [bzw. Förderung] derer, die Gutes tun!“ (1.Petrus 2,13.14) Die Regierung ist weder eine christliche Gemeinde (Kirche) noch ein Missionswerk, sondern eine von Gott verordnete Instanz, Leib und Leben und Besitz der Staatsbürger zu schützen. Außerdem soll sie die Wirtschaft fördern und die Staatsgrenzen sichern. Dafür gibt es Politiker (die Legislative), Gerichte und Richter (die Judikative) und Polizisten, Soldaten und Gefängniswärter (die Exekutive).

Die festen Maßstäbe Gottes in der Bibel vermitteln uns die von allen Modeströmungen unabhängige, unveränderliche, ewige Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes.

Wenn gläubige Christen in der Politik aktiv werden und die göttlichen Maßstäbe aufrichten, dann kann in unserem Land ein Durchbruch wahrer Gerechtigkeit erreicht werden. Das würde den Segen Gottes freisetzen und zu echter Lebensqualität führen. Andererseits kann auf dem geebneten Wegen einer gerechten Gesellschaftsordnung auch die Gemeinde Jesu gedeihen und ihren Auftrag erfüllen, das Evangelium auszubreiten (siehe 1.Timotheus 2,1.2;  Jeremia 29,7).

7.  Bürger zweier Reiche

Als Christen können (und dürfen) wir uns nicht aus der gottgegebenen Verantwortung stehlen, indem wir einfach argumentieren: „Unser Bürgerrecht ist im Himmel! (Philipper 3,20) - Wir haben mit der Welt nichts mehr zu schaffen!“

Manche wollen da tatsächlich geistlicher sein als der große Apostel Paulus, von dem ja die erste Hälfte dieses Zitats stammt.

 

Paulus saß in Jerusalem wieder einmal in der Klemme, als er wegen seiner Missionstätigkeit verhaftet worden war und gegeißelt werden sollte. In dieser Situation scheute er sich nicht, sich auf sein römisches Bürgerrecht zu berufen, welches ihm konkrete Privilegien einräumte – z.B. eine ordentliche Gerichtsverhandlung und anständige Behandlung in der Untersuchungshaft (Apostelgesch. 22,23-29).

 

 

Paulus war nicht so geistlich abgehoben, dass er sich seiner bürgerlichen Rechte - aber auch seiner Pflichten - nicht mehr bewusst gewesen wäre. Er verhielt sich so ganz nach der Devise: „Mein Herz ist im Himmel, aber meine Füße sind auf dem Erdboden!“ Für ihn war es kein unvereinbarer Gegensatz, Bürger zweier Reiche zu sein: des irdischen und des himmlischen. Entschiedene Christen nehmen ihre Staatsbürgerpflichten ernst und nutzen gegebene Möglichkeit, mit ihren Gaben und Fähigkeiten das Gemeinwohl zu fördern. Das kann auch bedeuten, den Posten eines Staatsbeamten, eines Abgeordneten, eines Polizisten oder eines Soldaten zu bekleiden (Lukas 3,14). 

Wer im Staatsdienst legitim eine Waffe gebrauchen und nötigenfalls einen Übeltäter/ Terroristen töten müsste, um größeres Unheil abzuwenden, der würde nicht gegen das Gebot „du sollst nicht töten“ verstoßen (2.Mose 20,13;  Matthäus 19,18;  Römer 13,9). Sowohl im Hebräischen als auch im Griechischen lautet dieses Gebot korrekt übersetzt: „Du sollst nicht morden.“ In den meisten Bibelübersetzungen ist diese Textstelle falsch übersetzt! Sowohl die Bibel als auch das Strafgesetzbuch unterscheiden ganz klar zwischen Mord und Totschlag und fahrlässiger Tötung (2.Mose 21,12.20.21;  22,1.2). Eine notwendig erforderliche, legitime Gewaltausübung in einem staatlichen Amt verstößt keineswegs gegen den Willen Gottes – im Gegenteil. Gott hat der Staatsgewalt ganz legitim „das Schwert“ übergeben, um Verbrecher in Schach zu halten und Übeltäter zu bestrafen. Deshalb wäre auch das Verhängen der Todesstrafe bei besonders schlimmen Straftaten (grausamer Mord, Vergewaltigung oder schwerer Missbrauch) keineswegs ein Verstoß gegen das biblische Tötungsverbot (das ja bei korrekter Übersetzung ein Mordverbot ist). In einer gefallenen Welt muss das Böse und die Gewalt manchmal mit Gegengewalt überwunden oder zurückgedrängt werden. Selbstverständlich darf das nie zu Selbstjustiz und zu eigenmächtiger Ausübung von Rache führen (Römer 12,19-21;  3.Mose 19,18;  Sprüche 20,22). Zur Ergreifung, Verurteilung und Bestrafung von Verbrechern gibt es die staatlichen Institutionen Polizei, Gerichte und Justizvollzugsanstalten (JVA = Gefängnisse). Auch Christen dürfen sich bei gravierendem Unrecht dieser Instanzen bedienen. In weniger schweren Fällen sollen sie – gemäß der Anweisung und des Vorbilds ihres Herrn - Unrecht erdulden (Matthäus 5,39-41; Philipper 2,5ff;  1.Petrus 2,21). [Gemeindeinterne Konflikte unter Gläubigen sollen, wenn möglich, nicht vor weltliche Gerichte gebracht werden (1.Korinter 6,1-11).]

In der Diskussion um die Todesstrafe und die Angemessenheit von verhängten Strafmitteln sollte folgendes bedacht werden: Beides – eine übermäßig harte und eine übermäßig lasche Bestrafung – gefährden in einer Gesellschaft den Rechtsfrieden und die Ausbildung von gesundem Rechtsempfinden (vgl. 5.Mose 21,21;  13,12). Bei einsichtigen, reuigen Straftätern sollte die Rehabilitation im Vordergrund stehen. Keinesfalls darf eine Verschiebung des Verständnisses und des Mitgefühls von den Opfern auf die Täter stattfinden.

Jedenfalls gibt es für Christen keinen biblischen Grund, nicht in politischen Ämtern tätig zu werden und der gerechten Sache zu dienen. Nur bei klaren Verstößen gegen eindeutige Gebote Gottes müssen Christen „Gott mehr gehorchen als Menschen“ (Apostelgesch. 4,19;  5,29).

Vielleicht wenden manche jetzt ein, dass wir im Neuen Testament keinen Hinweis darauf finden, dass die ersten Christen politisch aktiv gewesen seien.

Natürlich hatten diese keine politischen Ämter inne - das war ihnen damals gewissensmäßig nicht möglich, weil es im Römischen Reich der „Kaiserkult“ herrschte. Jeder Staatsbeamte war verpflichtet, den jeweiligen Kaiser öffentlich als Gott zu verehren und anzubeten. Dieser Abgötterei wollten sich diese Christen nicht schuldig machen. Trotzdem erfüllten die Christen damals durchaus gesellschaftspolitische Funktionen, indem sie in ihrer Umgebung durch ihren guten Lebenswandel und durch ihre mahnenden Worte eine „Licht- und Salzfunktion“ ausübten. „So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ (Matthäus 5,16). Auch versäumten es ihre führenden Männer nicht, die damaligen Regenten auf die ewiggültigen Gerechtigkeitsmaßstäbe, auf das göttliche Gericht und auf den Erlöser Jesus Christus hinzuweisen (Apostelgesch. 4,18-21;  6,8.10.15  i.V.m.  7,51-54;  13,7;  17,22-31;  24,24-25;  23,11;  2,23.24).

Jesus hat seinen Jüngern und Nachfolgern zwar nicht ausdrücklich die Anweisung gegeben, Politiker zu werden, er gab ihnen aber auch kein entsprechendes Verbot!

Unter den Gläubigen herrschen verschiedene Auffassungen bezüglich des Gehorsams gegenüber Gott. Die einen meinen, alles was in der Bibel nicht explizit erlaubt ist, sei verboten. Andere neigen mehr zur Ansicht, alles was im Wort Gottes nicht explizit verboten ist, sei erlaubt. Die einen stehen in der Gefahr, dem gesetzlichen Denken zu verfallen (= Legalismus). Sie brauchen für jede Handbewegung einen biblischen Buchstaben (= Biblizismus). Andere haben eine bedenkliche Drift zum Libertinismus (= Befreiung von Regeln und Vorschriften), der zur Gesetzlosigkeit neigt (= Antinomismus). Doch es gibt einen gesunden Mittelweg. Gott gibt uns durch die Bibel klare Leitlinien, die uns dazu befähigen in den einzelnen Situationen ein mündiges Urteil darüber zu fällen, was richtig oder falsch ist. Jesus ermahnte seine Jünger: „Warum richtet [o. beurteilt] ihr aber auch von euch selbst aus nicht, was recht ist?“ (Lukas 12,57) Es gibt also Ermessensspielräume. In bestimmten Situationen ist unser geistliches Urteilsvermögen gefragt (siehe 1.Kor 2,12-15). Da sollten wir akzeptieren, dass Christen zu unterschiedlichen Auffassungen gelangen. Die echte Agape-Liebe besteht nun darin, dass man in Fragen, die nicht heilsentscheidend sind, einander nicht aufgrund seiner unterschiedlichen Überzeugungen richtet und verurteilt. Der Apostel Paulus forderte dazu auf: „Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt! … Du aber, was richtest du deinen Bruder (oder deine Schwester)? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder (oder deine Schwester)? … Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis zu geben! … So lasst uns nun dem nachstreben, was dem Frieden, und dem, was der gegenseitigen Erbauung dient.“ (Röm 14,5.10.12.13.19)

Den ersten Christen (in den ersten Jahrhunderten bis zur Konstantinischen Wende) waren durch die damaligen Zustände die Hände gebunden, in politischen Ämtern tätig zu werden. In der heutigen Zeit können wir Christen jedoch umso mehr - auf ganz legitime Weise - die Strukturen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nutzen. Wir können - wie Josef in Ägypten oder Daniel in Babylon – Verantwortung für das Volk übernehmen, in dem wir leben. Die Josef-Geschichte zeigt uns, dass Gott auch ein Interesse an heidnischen Nationen hat.  Indem er Josef in das Amt des höchsten Ministers beförderte, rettete er Ägypten vor einer großen Hungerkatastrophe. Auch Daniel erhielt durch die Führung Gottes im medo-persischen Reich das politische Amt eines Ministers. Durch ihn wurde dem König Darius und allen Nationen das Zeugnis gegeben: es gibt einen allmächtigen, lebendigen Gott, der die absolute Herrschaft über Himmel und Erde hat. (Daniel 6,26-28) Und dieser Gott ist einerseits ein Gott der Liebe und des Erbarmens (1.Johannes 4,7-16 ;  Epheser 2,4;  2.Mose 34,6,  Psalmen 103,8), aber andererseits auch ein heiliger Gott der Gerechtigkeit und der gerechten Vergeltung (Psalmen 33,4.5;  11,7;  97,2;  Jesaja 59,18;  Jeremia 9,23;  Römer 12,19;  Hebräer  10,30).

Auch wir Christen können einiges zur Genesung und zum Wohlergehen unseres deutschen Volkes beisteuern. Zum Beispiel können wir durch eine entschieden christliche Partei, durch gesellschaftspolitisches Engagement und durch die Übernahme politischer Aufgaben einen segensreichen Einfluss ausüben. Auch unsere heutige Gesellschaft braucht wieder das Zeugnis über die Existenz eines allmächtigen Gottes, der die Menschen in seiner Liebe vor der Zerstörungsmacht der Sünde erretten will. Einerseits geschieht das durch die Übermittlung seiner guten Ordnungen und Gebote, andererseits durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Christus.

8.  Der Kampf zwischen Licht und Finsternis

Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere ganze abendländische Kultur besonders aus den Wurzeln des christlichen Glaubens hervorgewachsen ist. Wer die Geschichte Europas und Deutschlands aufmerksam studiert, der merkt, dass sich seit nunmehr zweitausend Jahren ein Kampf in der unsichtbaren Welt abspielt - ein Kampf zwischen dem Reich der Finsternis und dem Reich des Lichtes. Der Geist der Antike und des Humanismus (Renaissance und Aufklärung) kämpfen gegen den Geist Christi. Immer wieder wurden die biblischen Gerechtigkeitsmaßstäbe Gottes von der fehlbaren, menschlichen Weisheit (Philosophie) verdrängt. Selbst die Kirche hat sich oftmals mehr auf die Seite des antiken Geistes gestellt (z.B. durch Thomas von Aquin), als auf die der biblischen Wahrheit.

Seit der Reformation hat das Licht der Wahrheit in vielen geistlichen Neuaufbrüchen die Finsternis des „dunklen Mittelalters“ vertrieben. Doch bald schon versuchten die Repräsentanten des antiken Geistes das neu gewonnene Licht wieder auszulöschen und durch die Irrlichter rationaler, materialistischer und atheistischer Ideen zu ersetzen (Philosophie, Psychologie, rationalistisch-bibelkritische Theologie, Darwinismus, Materialismus etc.).

Der Hochmut einer Nation von Dichtern und Denkern wurde von Gott gerichtet und in den Trümmern des Dritten Reiches begraben. Nach einer Zeit demütiger Besinnung nahm im Taumel des deutschen Wirtschaftswunders wieder die Gesetzlosigkeit überhand (Matthäus 24,12). Durch die „68'er Generation“ (Frankfurter Schule) geschah dann eine Revolte der Rebellion, in der erneut alle überkommenen Autoritäten und christlichen Grundwerte angegriffen und korrumpiert wurden. Seit dem hat sich die verhängnisvolle Entwicklung fortgesetzt. Das Ergebnis: zerstörte Ehen und Familien, Demontage der geschlechtlichen Identität durch Gender, Zunahme an psychisch Kranken, Drogensucht, Kriminalität, Gewalt, Terrorismus, Radikalismus, Okkultismus, Orientierungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit ...

9.  Gemeinsam sind wir stark!

Unser ganzes Staatswesen ist in der Nachkriegszeit durch gottesfürchtige Männer (wie Konrad Adenauer) aufgebaut und wiederhergestellt worden. Das geschah auf dem segensreichen Fundament christlicher Grundwerte. Die Präambel unseres deutschen Grundgesetzes legt Zeugnis davon ab. Da heißt es: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen ... hat das Deutsche Volk ... kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz beschlossen.“ - Die Bestrebungen gehen leider mehr und mehr in die Richtung, dieses grundlegende Gottes-Bekenntnis auszuradieren.

Lasst uns mit vereinten Kräften darum ringen, dass unsere deutsche Verfassung (GG) als segensreiche Basis erhalten bleibt. Sie darf nicht von menschenfeindlichen Kräften und einer Diktatur der Minderheiten, die ihre begrenzten Interessen auf Kosten des Gemeinwohls durchsetzen wollen, zerstört werden!

Durch folgende Maßnahmen können wir in dieser Richtung aktiv werden:

·      indem wir uns als entschiedene Christen für die biblischen Lebensordnungen einsetzen und sie in unserem persönlichen Leben verwirklichen. Wir werden dadurch zu guten Vorbildern und zu einer lebendigen Stimme.

·      indem wir uns der Regierung und ihren Institutionen mit Ehrerbietung unterordnen - soweit dadurch keine biblischen Gebote ausdrücklich verletzt werden – siehe Apostelgesch. 5,29. (Aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage ist das nirgends der Fall - an keiner Stelle werden wir vom Gesetz dazu aufgefordert, aktiv Unrecht zu begehen! Das Problem unserer Gesellschaft besteht vielmehr darin, dass zu viel erlaubt ist. Heute wird beispielsweise keiner wegen Abtreibung belangt, wenn er ein Beratungsgespräch nachweisen kann; und keiner wird heute noch wegen Ehebruch angeklagt, schuldig gesprochen und bestraft.)

·      indem wir uns alle an den Wahlen beteiligen und verantwortungsvoll wählen (Es geht besonders darum, das Potential der entschieden christlichen Wählerschaft zu wecken. Viele gehen seit Jahren nicht mehr zur Wahlurne, weil sie die etablierten Parteien nicht mehr guten Gewissens durch ihre Stimme unterstützen können. Durch Bündnis C gibt es für entschieden Gläubige eine echte Alternative.)

·      indem wir Bündnis C tatkräftig unterstützen (z.B. durch Gebet / Mitgliedschaft / Mitarbeit / (steuerlich abzugsfähige) Spenden).

 

·      indem wir uns - je nach Möglichkeit und Berufung - für verantwortungsvolle, politische Ämter als Kandidaten zur Verfügung stellen.

„Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist!“

 

Psalm 144,15


Der politische Auftrag der Christen

Joachim Hübel

In den fast 30 Jahren meiner Mitgliedschaft habe ich eine Entwicklung im Verständnis der PBC (Partei Bibeltreuer Christe) bzw. von Bündnis C und ihrer Stellung in der Gemeinde Jesu und in der politischen Landschaft durchgemacht. Vielen ist es ganz ähnlich ergangen. Anfangs lag der Schwerpunkt beim Plakatekleben, beim Verteilen von Broschüren und bei den Infotischen in der Fußgängerzone. Mit der Zeit rückte dann mehr und mehr der politische Auftrag ins Blickfeld und veränderte mein/unser Selbstverständnis als Partei. Weil ja unser Auftreten und Handeln von unserer Selbsteinschätzung geprägt wird, müssen wir dieser eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Sehen wir uns als Partei nur als unbedeutende „Heuschrecke“, dann werden uns auch die anderen als solche ansehen (siehe 4.Mo 13,33).

Als Bündnis C dürfen wir heute mit einem ganz neuen Selbstverständnis an unsere Aufgaben und Zielsetzungen herantreten. Wir sind ja keine „christliche“ Partei, sondern eine Partei, die sich überkonfessionell aus entschiedenen (geistlich wiedergeborenen) „Christen“ (Personen!) zusammensetzt. Das ist ein großer Unterschied! Deshalb gehören wir zum „Leib Christi“ – zu der einen weltweiten (universalen) Gemeinde Jesu (Eph 4,4;  1.Kor 12,12.13;  Mt 18,20). Als Partei sind wir ein Organ des Leibes Christi, das sich mit der Ausführung eines ganz spezifischen Auftrags Gottes beschäftigt - nämlich mit dem politischen Auftrag.

 

Selbstverständlich müssen wir für die strikte Trennung von Staat und Kirche (Religionsgemeinschaft) Glauben eintreten (= Laizismus). Der Fehler, den die beiden etablierten Volkskirchen – die römisch-katholische und die evangelische – gemacht haben bestand darin, dass sie den christlichen Glauben mit staatspolitischen Machtmitteln ausgebreitet und behauptet haben. Dieser Fehler darf nicht wiederholt werden. Das ist allein schon gemäß der Heiligen Schrift unzulässig. Denn das Reich Gottes (griech. basilea) und die Königsherrschaft Christi „ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36) – zumindest jetzt noch nicht vor der Wiederkehr Christi (Apg 1,11;  3,21;  Sach 14,4;  Jer 23,5;  Offb 20,1-6). Glaube ist eine ganz freiwillige und persönliche Gewissens- und Herzensangelegenheit. Wir sind dankbar für die verfassungsmäßig garantierte Religionsfreiheit. Doch als entschiedene Christen sollen wir auch für die biblisch-christlichen Wertmaßstäbe als ethische Grundlage unserer Gesellschaft eintreten – z.B. für die „Zehn Gebote“ (siehe 2.Mo 20,1-17;  Mt 5,17-20). Denn es handelt sich dabei nicht um willkürliche Ordnungen und Regeln, sondern um eine universell gültige und zeitlose Gerechtigkeitsnorm. Sie wurde nicht vom begrenzten Verstand des Menschen ersonnen. Es ist die unveränderliche Gebrauchsanweisung des Konstrukteurs und Schöpfers des Weltalls. Die Heilige Schrift und die darin enthaltene Weisheit ist das „Benutzerhandbuch“ des „Herstellers“, der immer noch am besten weiß wie alles funktioniert.

 

Viele Christen übersehen, dass der „Missionsauftrag“ (Mt 28,19) nicht der einzige Auftrag ist, den wir als Christen von Gott erhalten haben. In der Bibel finden wir eine Fülle von Aufträgen, die der Schöpfer des Universums den Menschen - ganz besonders aber den Christen - gegeben hat. Die Aufträge Gottes lassen sich in sieben zentrale „Basisaufträge“ gliedern:

  1. Ehe / Familie  -  1.Mo 1,27.282,24;  2.Mo 20,12.14;  Eph 5,21-33;  6,1-4;  Mt 19,3-12
  2. Kulturauftrag („über die Erde herrschen und sie zu nutzen, zu bebauen und zu bewahren“)  1.Mo 1,28.29;  2,15;  2.Mo 20,9; 1.Thess  4,10.11;  2.Thess  3,11.12
  3. Staatenbildung / Regierung (Politik)  -  Röm 11,1-7;  1.Pet 2,13.14.17;   Apg 17,26;  22,23-29
  4. Örtlicher Gemeindeaufbau („Hirtendienst“)  -  Apg 2,42;  1.Kor 12,12-27; 1.Petr 2,5;  5,1-3;  4,10;  Hebr 10,24.25
  5. Evangelisation / Mission  -  Mat 28,19;  Mk 16,16;  Apg 1,8;  1.Kor 1,17.18;  Phil 1,27
  6. Anbetung / Gebet / Fürbitte   -  Mat 4,10;  6,6-13;  7,7.11;  18,19.20;  Joh 4,23.24;  16,23-27;  1.Tim 2,1-4

 

7.   Diakonie (Hilfeleistung und Unterstützung)  -  Mat 25,34-36.40Gal 6,9.10;  Lk 16,9-12;  6,36.38;  1.Joh 3,16-18;  Jak 2,15.16;  Tit 2,14; 3,14

Kaum ein Christ hat Probleme damit, dass es Missionswerke oder diakonische Hilfsorganisationen gibt, die sich auf einen der genannten Aufträge spezialisiert haben, weil sie dadurch effektiver arbeiten können. Viele unterstützen diese sogar finanziell oder anderweitig. In der Erfüllung mancher Aufträge müssen wir Christen lernen als „Leib Christi“ zu denken und zu handeln, weil die Kapazität der einzelnen Ortsgemeinden oftmals recht begrenzt ist. Wir brauchen da eine neue, geistliche Sicht der Dinge.

Auch hat kaum ein Christ Gewissenskonflikte, in einer säkularen (weltlichen) Firma mitzuarbeiten und dadurch den Kulturauftrag zu erfüllen - „Sechs Tage sollst du arbeiten ...“ (2.Mo 20,9). Wenn es allerdings um den politischen Auftrag und um die Parteiarbeit geht, dann bekommt man gerade von Christen heftige Kritik zu hören. Sie haben (noch) nicht begriffen, dass Gott auch ein Gott der Weltgeschichte ist, und dass die Staatsgewalt / Regierung (als Institution) eine „Dienerin Gottes“ ist (Röm 13,4). Deshalb werden die Regierenden / Beamten ebenfalls als „Gottes Diener“ (wörtlich: Diakone“!) bezeichnet (V. 6). In diesem Bewusstsein hat sich der Apostel Paulus sogar auf die Staatsbürgerschaft der antichristlichen Weltmacht Roms berufen (Apg 16,37-39;  22,23-28) und entsprechende damit verbundene Privilegien in Anspruch genommen. Er verstand sich als Bürger zweier Reiche - des himmlischen (Phil 3,20) und des irdischen (Apg 22,25-28). Manche Christen wollen doch tatsächlich geistlicher sein als der große Völkerapostel. Bedauerlicherweise verzichten viele Christen darauf, ihre staatsbürgerlichen Rechte zum Nutzen des Reiches Gottes einzusetzen. Und damit überlassen sie das Terrain den antichristlichen Kräften und Mächten.

Die Ablehnung der Politik beruht oftmals auf negativen Vorurteilen. Aber was ist „Politik“ eigentlich ihrem Wesen nach? Der Begriff leitet sich von dem griechischen Wort „Polis“ (= Stadt / Staat) ab. Politik beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Angelegenheiten, die eine Stadt (bzw. einen Staat / ein Bundesland / einen Bezirk) betreffen. In der Politik geht es um die Führung und Regulierung eines Gesellschaftsgefüges durch autorisierte Amtsträger (als „Volksvertreter“). Und, es geht um die Förderung des Gemeinwohls und umfasst alles, was das öffentliche und private Zusammenleben von Bürgern betrifft (z.B. Gesetzgebung, Rechtsprechung, Strafvollzug, Verwaltung, Schutz der Bürger, Polizei, Infrastruktur, Förderung der Volkswirtschaft, Schule und Bildung etc.). Das Wort Gottes im Neue Testament bringt den gottgegebenen Regierungsauftrag auf eine kurze Formel: „Bestrafung der Übeltäter - Lob (bzw. Förderung/Subventionierung) derer, die Gutes tun“ (1.Petr 2,14).

Auch der Begriff „politische Partei“ wird oftmals mit verkehrten, negativen Vorstellungen verbunden. Was aber ist eine „Partei“? Das deutsche „Parteiengesetz“ definiert sie folgendermaßen: Es ist eine Vereinigung von Bürgern, die an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mitwirkt. Die Partei nimmt Einfluss auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung. Außerdem soll sie auf die politische Entwicklung im Parlament und in der Regierung Einfluss nehmen (siehe Parteien-Gesetz § 1). Und genau das ist eine wesentliche Aufgabe und Berufung von Bündnis C: Sie ist eine Interessengemeinschaft, die das Anliegen der bibeltreuen Christen in der Öffentlichkeit und in der Regierung vertreten möchte. Sie will die Christen und örtlichen Gemeinden unterstützen und ihnen dabei helfen, eine laute Stimme für die Beachtung und Anwendung der ethischen Gerechtigkeitsmaßstäbe Gottes zu erheben. Erfahrungsgemäß findet sie als Partei mehr Gehör als christliche Gemeinden, denen man in der säkularen Öffentlichkeit jede politische Kompetenz abspricht.

 

Christen müssen sich nicht scheuen als „Gesandte“ und „Botschafter“ des Königs der Könige aufzutreten (2.Kor 5,20;  1.Tim 6,15;  Offb 17,14;  19,16). Die Politik ist zwar kein Missionswerk, das Menschen zum Glauben an Jesus führt; aber Politik ohne Gott und seine biblische Gebrauchsanweisung führt eine Nation in die Finsternis und ins Verderben.    


Eine Stimme an eine Kleinpartei - eine verlorene Stimme?

Von der Wahl einer Kleinpartei – wie beispielsweise „Bündnis C“ - wird immer wieder abgeraten. Als Argument wird oftmals die Behauptung aufgestellt, die Stimmen an eine Kleinpartei seien verloren, da diese faktisch auf jene Parteien „verteilt“ würden, die nach der Wahl in den Bundestag einziehen. Das ist eine irreführende Darstellung, die nicht den Tatsachen entspricht. Es ist zwar so, dass diese Stimmen bei der neuen Zusammensetzung des Bundestags (bzw. Landtags, Stadtrats etc.) nicht ins Gewicht fallen, aber sie werden keineswegs „verteilt“ (d.h. aufgeteilt), so dass der Wähler einer Kleinpartei seine Stimme praktisch anteilsmäßig der Links Partei, den Grünen/Bündnis 90, der AfD, der FDP, der SPD und der CDU/CSU gibt.

Nicht die Stimmen an eine Kleinpartei (also einer Partei, die nicht über die Fünf-Prozent-Marke gelangt) werden aufgeteilt, sondern die der Nichtwähler. Denn die entscheidenden Parteien-Prozente werden nicht von der Summe der Wahlberechtigten errechnet, sondern von der Summe der Wahlbeteiligten - und diese werden dann repräsentativ für die gesandte Gesellschaft gewertet. Bei einer Wahlbeteiligung von 65 % bleiben also nicht 35 % der Abgeordnetensitze im Bundestag leer. Die Nichtwähler „wählen“ also indirekt doch. Sie stimmen faktisch der neuen Zusammensetzung des Bundestags zu, weil sie ihre Stimme keiner Alternativpartei gegeben haben. Wer das vermeiden will, der sollte auch dann zur Wahl gehen, wenn er keine Partei findet mit der er sich solidarisieren kann, und dann eine ungültige Stimme abgeben (z.B. indem er durch alle aufgeführten Parteien Striche macht oder den Wahlschein vollkritzelt). Denn eine ungültige Stimme erscheint ebenso wie die Stimmen für die Kleinparteien unter der Rubrik „Sonstige“. Das ändert zwar nichts am Endergebnis, aber daran, wem die Verantwortung für die gewählte Regierung und für deren Politik letztendlich zuzurechnen ist. 

 

Warum ist die von mir hier dargestellte Unterscheidung so wichtig? Weil es um die Frage der Verantwortung und ggf. um die der Mitschuld geht. Eine „Demokratie“ ist eine „Volksregierung“, die durch gewählte Volksvertreter ausgeübt wird. Daher ist jeder Wähler mit seiner Stimme mitverantwortlich - und wird ggf. mitschuldig - für alles, was die von ihm gewählte Partei tut bzw. unterlässt. Was bedeutet das nun konkret für die christliche Wählerschaft? Wenn sie nur „das kleinere Übel wählen“, wählen sie aber immer noch ein Übel. Können sie da ihre Stimme guten Gewissens den großen C-Parteien geben - damit ihre Stimme (vermeintlich) nicht „aufgeteilt“ wird und somit „verloren“ ist? Können Christen „christliche“ Unions-Parteien wählen, die den Abtreibungsparagraph in der heutigen Fassung gebilligt haben (dass straffreie Abtreibung möglich ist, wenn nachweislich ein ergebnisoffenes Beratungsgespräch geführt wurde) - und vorhaben, dieses Gesetz auch in der neuen Legislaturperiode nicht zu ändern? ... Parteien, die nichts gegen die Homo-Ehe und den Gender-Wahn unternehmen werden (welche die schöpfungsgemäße Institution Familie korrumpiert und demontiert)? ... Parteien, die maßgeblich den „grenzenlosen“ Europa-Wahn (der Kriminalität, Terror und Prostitution fördert) mitgestaltet haben (vgl. hierzu Apg 17,26)? ... Parteien, die ihr klares christliches Profil längst verloren haben? (Damit wären nur einige der brisanten Punkte angesprochen.)

 

Nein, Christen müssen nicht „das kleinere Übel“ wählen! Sie können das Gute und den Segen Gottes wählen, indem sie ihre Stimme einer Partei geben, bei der das C nicht bloß für „christlich“ steht, sondern für entschiedene „Christen“ (d.h. für Jesus-Jünger!) – nämlich dem Bündnis C. Die Mitglieder und Mitarbeiter von Bündnis C sind entschiedene Christen, die das biblische Wort Gottes zum höchsten Maßstab ihrer Glaubensüberzeugung und ihres Handelns erhoben haben. Bündnis C ist der Auffassung, dass nur eine Politik, die Gott einbezieht und seine zeitlosen Wertmaßstäbe zum Fundament hat, unsere Nation noch bewahren kann vor dem ethischen, sozialen und wirtschaftlichen Niedergang.

 

Diese Partei ist 1989 als PBC (Partei Bibeltreuer Christen) auf der politischen Bühne erschienen (gegründet von Gerhard Heinzmann) und hat seitdem kontinuierlich zugelegt – an Mitgliedern (2005 waren es ca. 5 000) und an Wählern (über 100 000). Heute verfügt sie in fast allen Bundesländern über Landesverbände.

 

Die PBC wurde dann zur Partei „Bündnis C“. Sie ist auch zur bevorstehenden Bundestagswahl zugelassen und in 5 Bundesländern (darunter auch Bayern und Baden-Württemberg) wählbar. Dort tritt sie teilweise sogar mit Direktkandidaten an. Die Beständigkeit und das kontinuierliche Wachstum der vormals PBC und jetzt Bündnis C haben dazu beigetragen, dass ihre Stimme ernst genommen wird.


Als Partei nutzt Bündnis C die legitimen Mittel und Möglichkeiten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Wir wollen dadurch den gottgegebenen Auftrag erfüllen, auf allen Ebenen unserer Gesellschaft ein Segen zu sein. Jesus Christus sagt über seine Nachfolger: „Ihr seid das Licht der Welt! - Ihr seid das Salz der Erde! - Liebt euren Nächsten wie euch selbst! - Liebt nicht in Worten, sondern in Tat und Wahrheit!“ (Mt 5,13-16;  22,39;   1.Joh 3,18)

Mit ihren klaren Aussagen im Parteiprogramm, in den Flyern, auf Plakaten in Medienbeiträgen etc. übt Bündnis C schon heute einen wirksamen und segensreichen Einfluss aus. Eine Partei muss nämlich nicht erst in den Bundes- oder Landtag oder in den Stadtrat einziehen, um wirken zu können. Nach dem Parteien-Gesetz (§ 1, Abs. 1) bestehen die Aufgaben einer Partei darin:


„... an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mitzuwirken, indem sie ... auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluss nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, ..., sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung im Parlament und Regierung Einfluss nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozess der staatlichen Willensbildung einführen ...“.

Und genau das will und tut Bündnis C jetzt schon mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln! Übrigens: Jede Partei hat einmal klein und schwach angefangen. Es wäre ein Zeichen des Kleinglaubens, den „Tag der kleinen Anfänge (o. Dinge) zu verachten“ (siehe Sach 4,10).


Aber wäre es für Christen in der Bundestagswahl 2021 nicht erstrebenswert, in der Regierung eine der großen C-Parteien stark zu machen? Ist die Stimme an Bündnis C da nicht doch eine verlorene Stimme? Dieses Argument hören wir bei jeder Wahl. Nein, für entschiedene Christen geht es primär um den Herrn der Herren – Jesus Christus – und die klaren Gebote Gottes (z.B. die „Zehn Gebote“ in 2.Mo 20,1-17). Es gilt, für eine Politik nach Seinen Geboten und Anordnungen einzutreten. Jede Stimme für ein anderes Konzept ist eine „verlorene Stimme“!

Leider gibt es auch unter den entschiedenen Christen noch viele, die meinen, Christen hätten nichts in der Politik zu suchen, weil diese ein „schmutziges Geschäft“ sei. Die Betreffenden sollten den Bibeltext im Römerbrief Kapitel 13, Verse 1-7, noch einmal aufmerksam lesen. Dort steht wörtlich, dass die Regierung (als Institution!) grundsätzlich eine „Diakonin (= Dienerin) Gottes“ ist, die das Gute fördern und das Böse bestrafen soll (1.Petr 2,14). In der politischen Szene findet sich zwar tatsächlich viel Negatives, doch das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Christen das Terrain bereitwillig anderen überlassen haben. Übrigens gibt es kein Gebot Gottes, dass Christen politische Aktivität verbietet. Im Gegenteil! Christen sind „in die Welt“ gesandt (Joh 17,18), um dort als Salz und Licht zu wirken. Jesus hat seine Jünger „wie Lämmer mitten unter die Wölfe gesandt“ (Lk 10,3). In allen Bereichen der Gesellschaft sollen sie sich für das Gute und für die wahre Gerechtigkeit einsetzen.


Viele Christen sind davon überzeugt, dass Gott den Wählern unserer Nation durch Bündnis C die Chance gibt, mit gutem Gewissen das Gute zu wählen – also nicht das „kleinere Übel“ (bei dem man immer noch irgendwie mitschuldig wird). Eine vergleichbare Partei, die kompromisslos das biblische Wort zur Grundlage hat, gibt es in der BRD derzeit nicht. Davon kann man sich auf der Hompage von
Bündnis C selbst überzeugen.

 

Selbst wenn Bündnis C bei dieser Bundestagswahl nicht die 5-Prozent-Marke erreichen sollte, sind die Stimmen an sie trotzdem nicht verloren. Denn wer sein Kreuz bei Bündnis C macht, der vollzieht im Glauben eine „prophetische Handlung“. Die Betreffenden bringen dadurch ihr inniges Verlangen zum Ausdruck: „Großer, allmächtiger Gott, wir wollen deine guten, segensreichen Ordnungen für unser Land. Wir wollen deine gerechte Herrschaft in unserer Nation verwirklicht sehen! - Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden – so in unserem Land!“ Dieses Signal wird Gott nicht überhören. Seine Antwort ist vielfältiger Segen. Denn schließlich ist es in erster Linie nicht die Regierung in Berlin, sondern Gott, von dem der Segen für unsere Nation abhängt. Um diesen zu erlangen ist es jedoch erforderlich, dass wir Gott auch bei den Wahlen ein klares Zeichen geben. Aus dem Gespräch Abrahams mit Gott (1.Mo 18,16-33) entnehmen wir, dass damals ein kleiner Prozentsatz an Gerechten genügt hätte, um die Stadt Sodom vor dem Gericht Gottes zu bewahren. Bereits zehn „Gerechte“ hätten gereicht – das wären vielleicht zwei Promille der Stadtbewohner gewesen. Und wie viele sind für die BRD nötig? ... Eine Stimme an Bündnis C kann eine Geste des Glaubens sein, die in der unsichtbaren Welt möglicherweise mehr bewirkt, als man sich vorzustellen vermag. Für das natürliche Denken, das hauptsächlich auf das Sichtbare blickt, ist das schwer zu begreifen (siehe 1.Kor 2,14). Auch unter Christen gibt es viele, die in der Politik in erster Linie auf das Sichtbare und Kalkulierbare setzen. Zum Glück gibt es da noch andere, die Gott dazu befähigt, im Glauben auf die unsichtbare Realität zu blicken (2.Kor 4,18;  Hebr 11,1;  2.Kö 6,14-17).


Das Grundgesetz Gottes

 

- Die „Zehn Gebote“ -

in der Bibel im 2.Mose 20,1-17  und 5.Mose 5,4-21

(Die Bibeltexte werden in der rev. Elberfelder Übersetzung zitiert.)

Gott ist der Konstrukteur und Schöpfer des Universums.

Er hat uns eine perfekte, zeitlose Gebrauchsanweisung gegeben.

Diese finden wir in der Bibel - besonders aber in den „Zehn Geboten“ (Dekalog).

Die Zehn Gebote sind der einzige Text der Bibel, der von Gott eigenhändig geschrieben wurde.

Jeder, der diese Lebensordnungen in seinem Leben anwendet,

empfängt Schutz und Segen und erlangt innere und äußere Lebensqualität.

Wer diese Anordnungen jedoch missachtet, der schadet sich selbst - und auch anderen. Jeder Mensch muss eines Tages für all sein Tun und Lassen Rechenschaft ablegen vor Gott!

Der Schöpfer hat sein Grundgesetzt zwar auch als elementares inneres Gewissen (Urwissen) in die menschliche Seele eingepflanzt (Röm 2,12-16). Doch der Mensch braucht das Grundgesetz Gottes auch als äußeres Gebot vor Augen, damit es als Korrektiv die innere Gewissensstimme justiert und repariert, wenn diese durch schädliche Einflüsse deformiert oder betäubt wurde.   

Nicht wir Menschen haben diese Welt geschaffen! Deshalb haben wir Menschen auch nicht das Recht, uns willkürliche Spielregeln für das gesellschaftliche Zusammenleben auszudenken!

Nicht der Mensch - mit seiner begrenzten Weisheit und seinem Egoismus - ist das Maß aller Dinge!

Die körperliche und seelische Zerstörung, die wir überall beobachten, würde drastisch zurückgehen, würde man die guten und heilsamen Anordnungen Gottes befolgen.

Unsere Gesellschaft braucht gerade in der ausufernden Informationsflut dieses Computer- und Medienzeitalters zur Orientierung die festen Wertmaßstäbe und Fixpunkte der Gebote Gottes!

Durch die fortgesetzte Missachtung des Grundgesetzes Gottes ist der Niedergang unserer Nation - ja des ganzen „Abendlandes“ und aller übrigen Nationen - vorprogrammiert!

Christen sollten dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen, sondern durch Gebet und durch die Verkündigung des Evangeliums und des Grundgesetzes Gottes einen heilsamen Einfluss ausüben.

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1. Gebot

 „Ich bin der HERR, dein Gott, ...

Du sollst keine anderen Götter haben

 neben mir.“

HERR (hebr. „Adonai“) - im Urtext steht an dieser Stelle

das hebräische Tetragrammaton  JHWH

das (höchstwahrscheinlich) als „Jahwe vokalisiert und ausgesprochen wird.

Übersetzt heißt das „ICH  BIN“ oder „Ich bin der ich bin“

(siehe dazu die Bibelstelle 2.Mose 3,13-15).

Da die Israeliten/Juden sich scheuten den Namen Gottes auszusprechen

– siehe dazu unten das 3. Gebot – ging das Wissen über die wahre Aussprache

des hebräischen Gottesnamens verloren.

Dieser dreieinige Gott „Jahwe“ ist der Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums.

Er hat sich durch den eingeborenen Sohn Jesus Christus zu erkennen gegeben.

Er bietet uns Menschen im Glauben an Jesus die Erlösung und ewiges Leben an.

(Siehe dazu folgende Bibelstellen: Joh 1,12+18;  3,16;  Apg  4,12;  1.Tim. 2,5+6)

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[Ab hier weicht die traditionelle Zählung der Zehn Gebote in den Volkskirchen von der biblisch begründeten Zählung ab, weil die römisch-katholische Kirche das wahre 2. Gebot – das Verbot des religiösen Bilderkultes – unterschlagen hat.]

2. Gebot

„Du sollst dir kein Götterbild machen,

auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was

unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist.

Du sollst dich nicht anbetend davor niederwerfen und ihm dienen.

Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld

der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten

Generation von denen
[der Nachkommen], die mich hassen, der aber Gnade

erweist an Tausenden von Generationen von denen, die mich lieben und

meine Gebote halten.“

Dieses Abbildungsverbot erstreckt sich jedoch nicht allgemein auf alle künstlerischen Gestaltungen und Bilder oder auf fotographische Darstellungen. Deshalb hat Gott beispielsweise beim alttestamentlichen Tempelbau sogar dessen Ausschmückung mit Bildnissen von Cherubim (Wächter-Engel), Palmen, Granatäpfeln etc. angeordnet (2.Mo 25,18-21;  26,1.31 – vgl.  Hes 41,18-20.25;  2.Kö 25,17).

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3. Gebot

„Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes,

nicht missbrauchen [w. nicht zu Nichtigem aussprechen].

Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen,

der seinen Namen missbraucht [w. zu Nichtigem ausspricht].“

Damit ist nicht in erster Linie die missbräuchliche Verwendung der Bezeichnung und des Titels „GOTT“ oder „HERR“ gemeint, sondern des Namens Gottes: „Jahwe“ und „Jesus Christus.

Wo in den meisten Bibelübersetzungen der Titel HERR (hebr. „Adonai“) erscheint,

 

steht im Urtext in der Regel das hebräische Tetragrammaton JHWH (siehe dazu oben die Erklärung zum 1. Gebot). 

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4. Gebot

„Denke an den Sabbattag (o. Ruhetag),

um ihn heilig zu halten.

Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.

Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes.

Da sollst du keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter,

dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde bei dir, der

innerhalb deiner Tore wohnt.

Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das

Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum

segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.“

Damit ist nicht der Sonntag (= nach biblischer Zählung der 1. Tag der Woche) gemeint, welcher auf Anordnung Kaiser Konstantins an die Stelle des biblischen Sabbats (= 7. Wochentag) gesetzt wurde.

Wir finden im ganzen Neuen Testament keine Anordnung, den (vermeintlichen) Auferstehungstag Christi an die Stelle des biblischen Sabbats zu setzen.

Seit Anbeginn der Schöpfung ist der 7. Tag (Sabbat) der von Gott gesegnete Ruhetag – siehe 1.Mo 2,1-3. Hinsichtlich der Sabbatheiligung besteht im Neuen Testament jedoch ein hohes Maß an Freiheit (siehe Kol 2,16.17;  Röm 14,4-10).

 

Was die Begründung der Sabbatheiligung betrifft – dass Gott Himmel und Erde und alle Dinge in sechs Tagen erschaffen hat und am siebten Tag ruhte – dazu verweise ich auf meine Schrift „Bibel und Wissenschaft - Kreationismus oder Evolutionismus? -Widersprechen naturwissenschaftliche Fakten der biblischen Offenbarung?

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5. Gebot

„Ehre deinen Vater und deine Mutter.“

Damit deine Tage lange währen (d.h. dass es dir gut geht und du lange lebst)

in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt.“

 

Das Gebot, die Eltern zu ehren, umfasst auch die Pflicht, die Eltern im Alter zu versorgen (siehe Mt 15,3-6 vgl. 3.Mo 1,2ff).

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6. Gebot

„Du sollst nicht morden.“

 

Dieses Gebot wird in den meisten Bibelübersetzungen traditionell falsch übersetzt als allgemeines Tötungsverbot: „Du sollst nicht töten!“ – Doch in den hebräischen und altgriechischen Texten der Bibel wird ganz klar der Begriff „morden“ verwendet (siehe 2.Mo 22,1;  5.Mo 19.4-6;  Jos 20,1-6;  Mt 5,21;  19,18;  Lk 18,20;  Röm 13,9;  Jak 2,11). Beide Sprachen unterscheiden sorgfältig zwischen töten und morden. Wie im modernen Strafrecht, trifft auch die Bibel vom Tatbestand her eine klare Abgrenzung von Mord und Totschlag.

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7. Gebot

„Du sollst nicht ehebrechen.“

Der Mensch ist von seinem ganzen Wesen her von Gott auf die eheliche Gemeinschaft von Mann und Frau angelegt (1.Mo 1,17.28;  2,24;  Mt 19,4.5). Deshalb ist der Ehe-Treuebund der Raum, den der Schöpfer für die sexuelle Vereinigung bestimmt hat (1.Kor 7,2-5.9;  1.Thess 4,3-8). Jede Form von Unzucht und Hurerei – d.h. von vorehelichem, nichtehelichem, außerehelichem und widernatürlichen Geschlechtsverkehr – ist von Gott nicht gestattet (Apg 15,20;  Kol 3,5;  1.Kor 5,1-13;  6,9.10.13.15.16.18;  10,8;  Mt 5,32;  15,19.20;  19,3-9;  5.Mo 22,13-27;  3.Mo 18,6-16.19.22.23;  20,13;  Röm 1,26.27;  Gal 5,19). Ehebruch – d.h. das Brechen des Ehebundes durch Unzucht – führt zu einer leidvollen Zerstörung der leiblich-seelischen Einheit und zur faktischen Auflösung der Ehe. Auch ein Lediger kann Ehebruch begehen, indem er in eine fremde Ehe einbricht. (Die kirchliche Lehre von der Unauflösbarkeit der Ehe mit einem generellen Verbots einer Wiederheirat im Falle des Ehebruchs kann biblisch nicht begründet werden.) Ehebruch stellt in den Augen Gottes ein besonders schweres Vergehen dar (Mal 2,14;  3.Mo 18,20;  Mt 5,27-32;  19,9;  Hebr 13,4 – vgl. 3.Mo 20,10;  Jer 23,10).

 

Siehe dazu auch das Buch von Joachim Hübel: Ehe - Ehescheidung - Wiederheirat

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8. Gebot

 

„Du sollst nicht stehlen.“

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9. Gebot

„Du sollst nicht lügen.“

Der wortwörtliche Text dieses Gebots lautet eigentlich:

„Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge

aussagen.“

Gott ächtet in seinem biblischen Wort jede Form von Unwahrheit, Lüge, Täuschung, Betrug und Verleumdung (2.Mo 19,11;  3.Mo 19,16;  Ps 101,4;  Spr 4,24;  8,16;  Jer 9,2-8;  Eph 4,25;  Kol 3,9;  1.Petr 2,1;  3,10). Im 9. Gebot stellt Gott jedoch klar, dass Er besonders großen Wert darauf legt, dass Personen während eines rechtlichen Klageverfahrens (Prozessführung) und in einer Gerichtsverhandlung nicht als lügnerische falsche Zeugen auftreten (2.Mo 23,1;  5.Mo 19,16-20).

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10. Gebot

„Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten. Und du sollst

dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten noch

nach seinem Feld noch nach seinem Knecht noch nach seiner

Magd noch nach seinem Rind noch nach seinem Esel noch nach

allem, was dein Nächster hat.“

 

Viele Tatsünden beginnen mit einer Entflammung des Begehrens. Ein Ehebruch beginnt in der Regel mit einem Augenflirt (Mt 5,28). Die Habgier entsteht oftmals bei der eingehenden Betrachtung der verführerischen Angebote in Werbeprospekten oder auf Internetseiten. Leidenschaftliche Gefühle werden durch den Konsum bedenklicher Medieninhalte (wie Fotos, Filme, Internetseiten etc.) geweckt (Jes 33,15;  Hi 31,7;  Spr 4,23). Daher ist es ratsam, im entscheidenden Moment die Aufmerksamkeit und den Blick von allem abzuwenden, was sündige Begierden entfacht (Gal 56-25;  1.Mo 3,6;  4,7;  39,7-12 > 2.Tim 2,22;  Jos 7,21;  Jak 1,14.15;  Mt 5,29;  18,9;  15,19.20;  1.Joh 2,15-17;  1.Tim 6,10;  Kol 3,5).

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Erlöst durch Gnade und Glauben - zu einem erlösten Leben mit Gott gemäß seiner Anordnungen und Gebote:

 

Niemand kann durch eigene gute Werke und durch das Halten biblischer Gebote Gottes die Erlösung erlangen (Röm 3,20.21.28;  Eph 2,9;  Gal 3,21;  2.Tim 1,9). Geistlich tote, verlorene Sünder werden allein durch die Gnade Gottes und durch eine metanoia-Herzensbekehrung (Umkehr) und den persönlichen Glauben an den Welterlöser Jesus Christus erlöst (Röm 3,22-28;  10,8-13.17;  Apg 2,38;  3,19;  4,12;  16,31;  17,30.31;  26,18;  Mk 1,14.15). Dadurch empfangen sie die Sündenvergebung und Gerechtigkeit (Rechtfertigung) und sie werden durch den Empfang des Heiligen Geistes geistlich wiedergeboren/erweckt (Joh 3,35-8;  7,38.39;  Apg 2,38;  Eph 1,13;  2,4-9;  Gal 2,16;  3,2.5;  Tit 3,4-7). [Übrigens: Niemand kann durch kirchliche Rituale (Sakramente) oder durch die Mitgliedschaft in einer Kirche errettet werden.] Doch wer die Erlösung empfangen hat und geistlich wiedergeboren/erweckt ist, der ist dazu aufgerufen als geistliche Frucht seines neuen Lebens die Sünde abzulegen, gute Werke hervorzubringen und die Gebote Gottes zu erfüllen (Röm 6,1-14;  Eph 2,10;  Gal 5,16-25;  Kol 3,1-10;  Jak 2,20-26;  Lk 6,26;  Joh 14,15.21.24;  Mt 28,20;  28,19;  1.Joh 2,4). Erlöste sollen ein erlöstes Leben führen! Der Weg der Umgestaltung und Heiligung ist ein lebenslanger Prozess (2.Kor 3,18;  6,14-18;  7,1;  1.Thess 4,3;  5,23.24;  Hebr 12,14;  Phil 3,13).

Die Zehn Gebote im Mosaischen Gesetz haben auch heute noch für alle Menschen - auch für Christen - Relevanz (Bedeutung) und Gültigkeit.

Jesus Christus erklärte in der Bergpredigt:

„Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz (und die darin enthaltenen Zehn Gebote) oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.“ (Mt 5,17-19)

Alle biblischen Gebote lassen sich zusammenfassen in dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Auf die Frage, welches Gebot das größte sei, antwortete Jesus:

„»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« [Zitat aus 5.Mo 6,5;  10,12] Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« [Zitat aus 3.Mo 19,18] An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Mt 22,37-40)

 

Die Liebe ist die Zusammenfassung und die Erfüllung der biblischen Gebote Gottes, nicht aber deren Auflösung:

„Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren«, und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Wort zusammengefasst: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« - Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Erfüllung (nicht die Auflösung!) des Gesetzes ist also die Liebe.“ (Röm 13,8-10)

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